Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

Naffauer 
Altar 
(St. Bartho- 
lomäus) 
  
180 Ausftattung: Ehemalige Altäre des Oftchors 
Vollraths geftiftet zum Erfatz des 1683 abgebrochenen Martinusaltars im Schiff. Gegen 
Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde diefer Altar der katholifchen 
Kirche zu Nackenheim überlaffen; dort ift er jegt als Hochaltar wieder aufgerichtet. 
Das Mittelbild des Altares fehlte fchon vor der Überführung an feinen jegigen Plaß. 
Zu feiner Rechten (an der Evangelienfeite) ftand der Kiliansaltar, nach 1596 hierher aus 
dem füdlichen Arm des Weftquerhaufes übertragen, geftiftet von dem Kantor Philipp 
von Trohe,!) zu feiner Linken (an der Epiftelfeite) der Kreuz- oder Laienaltar, 1608 
vom Kurfürften Johann Schweickhardt errichtet.?) Dazu kamen drei Altäre an dem 
Pfeilereinbau: in der Mitte der Altar der Himmelfahrt Mariens (Abb. 86 C).?) Diefer 
Marmoraltar, eine Stiftung des Dekans Johann Wilhelm von Wolff-Metternich (1683) 
ift gerettet und befindet fich heute in Lörzweiler. Über ihn wird an anderer Stelle zu 
handeln fein. Zu feiner Rechten befand fich einft im Dom ein Chriftophorus-Altar. 
An feine Stelle trat ein Altar der fehmerzhaften Mutter Gottes (Abb. 86 D),*) den der 
Domdekan Franz Emmerich Wilhelm von Bubenheim (+ 1709) fehon zu feinen Leb- 
zeiten errichten ließ. Den Altar f‘hmückte ein Erzbild der f{hmerzensreichen Maria.°) 
Gegenüber war der Altar des heiligen Ägidius, den im 17. Jahrhundert eine Stiftung 
des Dompropftes Johann Friedrich von Elt (} 1686) zur Feier Chrifti des Schmer- 
zensmannes erfette (Abb. 86 E).6) Gudenus hat noch die alten Bezeichnungen (f. den 
Grundriß S.4), Bourdon kennt bereits die neuen. Auch diefe beiden Seitenaltäre 
wurden nach der Niederlegung des Pfeilereinbaues nicht wieder im Dome aufge- 
ftellt, fondern in die katholifche Kirche nach Bodenheim verbracht, wo fie heute, eben- 
falls wieder als Seitenaltäre rechts und links vom Chore, verwendet find. Die Be- 
fehreibung der vier nach auswärts verbrachten Altäre des Oftchors wird in dem die 
Kunftdenkmäler des Kreifes Oppenheim behandelnden Bande zu finden fein. 
Die drei Altäre an dem Pfeilereinbau fieht man noch auf unferer Tafel 3b. Heute 
ift keiner der alten Altäre des Oftchors mehr vorhanden. An ihre Stelle find „ftilge- 
rechte“ Neufchöpfungen getreten, vorab der große Altar Mariä Himmelfahrt, 1892 ge- 
weiht, der der Wirkung des Oftchors fo großen Schaden tut und wohl niemandem mehr 
Freude macht. 
Von den Altären in den Flügeln des weftlichen Querhaufes ift der St. Kilian geweihte 
Altar aus dem Südflügel fthon 1596 in den Oftchor verfegt worden. An feiner Stelle 
fteht heute das Riefenepitaph des Dompropftes Heinr. Ferd. von der Leyen. 
Im nördlichen Querhausarm dagegen ift der Altar erhalten. Nach Schneider (Sp. 25 
Anm. 1) war diefer Altar zunächft St. Peter ad vincula geweiht. Später wurde die Stiftung 
zugunften eines Bartholomäusaltars aufihn übertragen. Und fo erfcheint der Altar 
bei Gudenus (II S.765 f., vgl. auch den Grundriß oben S.4 Nr. 27) als Bartholomäusaltar; 
bei Bourdon (S. 58) als Altare S. Petri ad vincula, quod et S. Bartholomaei appellatum. 
Der heutige Altar (Abb. 86 F) ift eine Stiftung zum Gedächtnis des Kaiferlichen 
Rats Philipp von Naffau (+ 1582) und feines Bruders, des Domherrn Heinrich von 
Naffau, des letten feines Gefchlechtes (} 1601), errichtet „von feinen trauernden 
Freunden“, alfo vermutlich bald nach 1601.7) Werner (I S. 291) und Schaab (Il S. 98) 
1) Bourdon $. 38; Gudenus II S. 772 f. 
2) Bourdon S. 39; Gudenus II S. 748 ff.; f. auch Schrohe, Auffäge und Nachweife S. 81. 
8) Bourdon S.50; GudenusIIS.809 ff.; Schrohe, Mzr. Ztfchr. II S.92 f. und Auff.u. Nachw. SIE. 
4) Bourdon S. 52; Gudenus II S.741. 5) Joannis I S. 812; f. auch Schrohe, Mzr. Zt[chr. II 
S. 103 Anm. 3 und Auffäge und Nachweife S. 181. 
#) Bourdon S. 54; Gudenus II S. 744; Schrohe, Auffäge und Nachweife 228, 233. 
7) Schrohe, Auffäge und Nachweife S. 2ff., bef.S.3. Über Schrohes Vermutung, der Meifter 
des Altars könnte Nikolaus Dickhart zu Mainz: fein, f. unten S. 194 ff. 
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