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3. 66.
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Ausftattung, Altäre: Altar der Barbarakapelle 193
Baldachinen für jede Figur ausgeftattet, und diefe find nach vorn mit durchbrochenen
Schmuckleiften abgefChloffen, noch ganz gotifch ftilifierten Ranken mit rundlichem Laub,
von naturaliftifchen Äften durchflochten. Dies Blattwerk läßt fich etwa mit den Augen
an Hirfchgeweihen vergleichen.
Maria hat den leer-lieblichen Ausdruck des 15. Jahrhunderts. Auch die etwas [chwer-
mütige Sorglichkeit der heiligen Anna und das Schmerzliche in den Gefichtern der
heiligen Bifchöfe gehören der Ausdruckfkala jener Zeit an. Die Proportionen der
Figuren weifen in diefelbe Richtung: man beachte, wie viel zu groß der Kopf, wie viel
zu klein die Bruft der Maria ift. Aber das alles zeigt zugleich, daß der Altar eben
ein fehr durchfähnittliches Werk ift und darum fehr wohl auch jünger fein kann. In
der Tat verrät eine gewiffe Breite in dem fonft fcharfbrüchigen und ftark linearen Ge-
wandftil, verraten die Rundungen in den Faltenenden, daß das Ganze fhwerlich vor
1500 entftanden ift. Wir werden kaum irren, wenn wir den Schrein als eine ganz
tüchtige Leiftung einer der zahlreichen Werkftätten anfehen, die um 1500 Dugendware
lieferten, eine Leiftung, die zwar nicht manieriert, aber auch herzlich unintereffant ift.
Noch weit handwerksmäßiger find die gefchnisten Innenfeiten der Innenflügel mit
den zwölf Apofteln. Sie find teilweife geradezuroh. Soweit man über fo unperfönliche
Arbeiten überhaupt urteilen kann, fCheinen fie mir mit den Figuren im Schrein zu-
fammenzugehören.
Die Erhaltung der Schnitßereien ift im ganzen gut: es fcheinen, abgefehen von
mehreren Händen, nur Kleinigkeiten ausgeflickt und Zutaten (die Bifchofftäbe) er-
neuert. Stark ausgebeffert ift der aufgelegte Befat der Kleider. Die farbige Faffung
und die Vergoldung ift ebenfalls in größerem Umfang erneuert. Doch find die fehr
unglücklichen neuen Farben leicht von den alten zu unterfcheiden, fcChon weil fie über
Teile der alten Faffung und über deutliche Fehlftellen gleichmäßig hinweggehen.
Die alte Farbe fitt mittels ihres Kreidegrundes unmittelbar auf dem Holz. Leinwand
[cheint nur da unterlegt zu fein, wo das Holz ausgeflickt oder Teile angeftückt find.
Dagegen ift das hübfche Rahmenornament (eine gotifche Blattranke um einen Stab
gewunden) in den durch Leinwand verftärkten dicken Goldgrund gepreßt. Die ebenfo
geprefte Unterfchrift zeigt wieder, wie mechanifch man — doch offenbar bei der
Herftellung des Altars — zu Werke ging. Man lieft in gotifchen Minuskeln: Sanctus |
Egidius | Sancta| maria ora|pro no||Sancta| Anna | Santus | Valentinus. In der Mitte
fcheint alfo ein Stück („nobis“) ausgefallen zu fein.
Der Zuftand der gefChnitten Seitenteile iftentfprechend. Anden Apofteln find einzelne
Händeneu. DieFaffung iftnoch ftärker erneuert; dieUnterfchriften find hiernuraufgemalt.
Der Altar hat Doppelflügel mit Malereien. Sind beide Flügelpaare gefchloffen, fo
fieht man links die f'hmerzhafte Mutter Gottes mit dem Schwert in der Bruft, rechts
Chriftus als Schmerzensmann — große Figuren auf dunklem Grund. Werden die
äußeren Flügel geöffnet, fo ergibt fich folgendes Syftem:
Joachim und Geburt der Tempelgang a:
Anna Maria Mariä a.
Heimfuchung Geburt Chrifti Mu u
Tempel von feiner Mutter
Die Malereien find fchlecht erhalten, manche Bilder find fehr zerftört. Sie find aber
auch höchft handwerklich. Die Farbenfkala ift tief und voll: in den Gewändern finden
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