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Ausftattung: Kanzeln 219
fchon zu Schaabs Zeiten an ihrem jetigen Plage und ift nur von diefem irrtümlich als
Grablegung bezeichnet worden. Jedenfalls ift das Bild bedeutend älter als der Altar
felbft, wann und wie es aber dorthin kam, kann ich nicht angeben.
Auch die fonftige Ausftattung des Dom-Innern hat fchwere Verlufte erlitten.
Von den beiden Kanzeln, die der Dom vormals befaß, iftnur noch eine und auch diefe
nur in gänzlich erneuertem Zuftand vorhanden. Bourdon fchildert fie (S. 25) als die
bifchöfliche Kanzel: fie ftand auch damals an der Stelle, die fie heute einnimmt,
ihre Brüftung war mit den Bildern der vier Kirchenlehrer, die Stüge mit den Figuren der
vier Evangeliften und der Apoftel Petrus und Paulus gefchmückt. Auch die Sprüche, die
an der Kanzel zu lefen waren, verzeichnet Bourdon. Schon dies alles zeigt, daß die
heutige Kanzel nicht die alte ift. In der Tat hören wir auch, daß fie 1834 gründlich er-
neuert wurde. Schaab gibt an (II S.88): „Von der Domkanzel wurde ihr unpaffender
Hut!) weggenommen und von (Jofeph) Scholl ein neuer im gothifthen Style und im Ein-
klang mit den umftehenden Denkmälern darauf gefertigt; der untere Teil der Kanzel
aber mit den zwölf Apofteln und vier Evangeliften in kleinen f&hönen Figuren um-
geben.“?) Darnach find, abgefehen vom Kern, der nicht mehr zu kontrollieren ift, nur
Teile der Brüftung alt: alles andere ift in Erfindung und Arbeit das Werk Scholls.
Diefer Kanzel fchräg gegenüber (bei BB auf dem Grundriß Abb. 86) ftand einft
eine zweite,3) die Pfarrkanzel. Bourdon befthreibt fie als ein kunftvolles Werk mit
Bildhauerarbeit aus weißem Marmor gefchmückt. An der Pforte zur Treppe las man:
1586 - ERIGEBAR »1-W- An der Brüftung waren die fieben Werke der Barmherzig-
keit zu fehen, und zwifchen ihnen Figuren, die die theologifchen und die Kardinal-
Tugenden darftellten. Dabei waren die Wappen des Erzbifchofs und der Dignitäten,
nämlich Dalberg (Erzbifchof), Schönborn (Propft), Crat von Scharfenftein (Dekan),
Wiltberg (Kuftos), Cronberg (Scholafter), Stockheim (Kantor), Trohe (Senior). Alles
war durch Infchriften erläutert, und Sprüche f&hmückten auch fonft noch die Kanzel.
Das offenbar fehr ftattlicheWerk iftinden Kriegsläuften [&hwer mitgenommen worden.
Es war nicht mehr herzuftellen und wurde 1804 ganz entfernt.*) Damals waren [&hon
fünf von den fieben Alabafterreliefs (den Werken der Barmherzigkeit) verfchwunden.
Werner (a. a. O.) fagt dazu: „zwei find noch vorhanden und werden zu ihrer Zeit an
einem fthicklichen Ort angebracht werden“. Aus diefer Angabe mag Schaab (Il S. 95)
den Schluß gezogen haben, daß diefe Reliefs von Werner bei der Herftellung des
Baffenheimer Altars wieder verwendet worden feien. Wir haben uns indeffen über-
zeugt, daß keines der dort fpäter eingefügten Reliefs zur Kanzel paffen will (f. oben
S. 195): bald ftiimmt der Gegenftand der Darftellung nicht, bald verbieten die Maße
oder das Material die Annahme der Zufammengehörigkeit. Ich glaube deshalb, daß
fich Schaab einfach geirrt hat, und daß uns keines der Alabafterreliefs, die die fieben
Werke der Barmherzigkeit darftellten, erhalten ift.
Dagegen find andere Bruchftücke von der Kanzel noch vorhanden, die Herr Dom-
kapitular Bendix im Obergeftchoß des Kreuzgangs (im Oftflügel) vereinigt und geborgen
hat. Vor allem finden fich da Teile der Brüftung mit einem Wechfel größerer Felder
und kleinerer Nifchen, jene offenbar für die Alabafterreliefs, diefe für die Figuren
der Tugenden beftimmt. Unter- und oberhalb der Nifchen waren Alabaftertäfelchen
1) Nach einer Notiz der Abfchrift Bourdons in der Seminarbibliothek ftammte er aus der
Ofteinfchen Zeit, die überhaupt im Innern des Domes allerlei veränderte.
2) Vgl. auch Wetter S. 71.
3, Bourdon S. 26 f. Friedr. Schneider, Ein Mainzer Domherr der Erzftiftlichen Zeit Wenne-
mar von Bodelfchwingh. Freiburg i. Br. 1907. S. 59 ff. t) Werner I S. 298.
Kanzeln