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Denkmäler: Adminiftrator Adalbert von Sachfen 299
konfole unter der Figur und dem äußerften Rahmenprofil, das unten herumgeführt
ift, füllen nun den Raum zwei fehr reizvolle Engel, die die Gruppe der drei Wappen
ftügen. Von diefen Wappen zeigt das obere Mainz und Sach [en im Geviert. Die beiden
unteren Wappenfchilde je mit einem fchreitenden gekrönten Löwen (die Bilder hier
einander zugekehrt) bieten in ihrer Deutung heraldifche Schwierigkeiten. Unfer Sach-
verjtändiger bemerkt hierzu: „Diefe beiden Wappen können nur als Thüringen und
Meißen gedeutet werden. Das Fehlen des Teilungsftriches bei dem Löwen des erfteren
Schildbildes darf als belanglos gelten. Das Vorhandenfein einer Krone im zweiten
ift vorerft unerklärlich, da der Meißner Löwe ftets ohne Krone auftritt.“
Auch die Rahmenarchitektur ift verändert. Sie kehrt nicht mehr eine breite flache
Kehle nach vorn. Vielmehr erhebt fich der Kaftenrahmen dreieckig mit der Kante
nach vorn über die Fläche. Die Kanten find mit feinen Stäben (unten auf Konfolen,
oben rechtwinklig herumgeführt) befett. Auf der äußeren Schräge läuft die Infchrift,
die innere beherbergt die Seitenfiguren. Diefe find alfo nunmehr der Hauptfigur halb
zugekehrt. Ihre Zahl und Anordnung ift fonft die gleiche wie am Denkmal des Diether
von Ifenburg. Somit ift der Typus reftlos als noch dazu behutfame — Weiterent-
wickelung des unmittelbar Vorausgehenden zu erklären. Schon das läßt zunächft an
einen Mainzer Bildhauer als Meifter denken. Die Figur freilich will fich nicht fo ohne
weiteres in die Reihe der Domdenkmäler einfügen laffen.
Der Gefamteindruck diefer Figur ift von großartiger Einfachheit. Hier — zum erften-
male wieder erreicht die Mainzer Kunft die Wirkung des Monumentalen. Wie die
leichten Gegenfäge der beiden Körperhälften in Schach gehalten werden durch die
großen Gewandmotive, wie der f£hwere Mantel und die Dalmatika fallen, und wie
die ftrenge Feierlichkeit des Kopfes durch die klare Architektur des Unterbaues (be-
achte das Zufammenwirken der breiten Mantelfäume zu feiten des Halfes mit der
gewaltigen Schließe und mit dem Sudarium darüber !) gejteigert wird das alles weift
[o entfchieden über die malerifihe Beweglichkeit des üblichen 15. Jahrhunderts hin-
aus, daß man zunächft geneigt fein dürfte, die Figur für beträchtlich jünger als das
vorangehende Denkmal zu halten.
In der Tat hat Dehio geurteilt, unfer Werk müffe „mindeftens 20 Jahre fpäter“ als
1484 (das Todesjahr) ausgeführt fein. Das fCheint mir nun aber doch nicht möglich.
Zunächft zeigt ein Vergleich mit dem Strohut-Epitaph im Kreuzgang der Stephans-
kirche (fiehe diefe), daß die beiden Denkmäler im Stil verwandt find. Sie gehören
mit dem Breidenbach - Grabftein (f. unten) und einigen anderen Stücken!) einer und
derfelben Gruppe an; der Adalbert fteht aber dem Strohut-Epitaph näher als dem
Breidenbach. Die merkwürdige Schriftform des Adalbert-Denkmals findet fich fehr
ähnlich auf dem Strohut-Epitaph wieder (vgl. die Abbildung bei Dehio und von Bezold,
15. Jahrhundert: Tafel 55. Ich behaupte nicht die Identität der Hand, aber eine nahe
Verwandtfchaft des Stils. Das Strohut-Epitaph ift von 1485, der Breidenbach-Grab-
jtein früheftens von 1497. Steht das Adalbert-Denkmal jenem näher (wie ich glaube),
[o ift es zwifchen 1484 und 1490 ausgeführt.
Schließlich nötigen auch weder der Gewandftil noch der Kopf zu einem anderen
Anfat. Der Gewandftil läßt fich fehr wohl als Weiterentwickelung der Art des Diether
von Ifenburg begreifen. Die Faltenrücken werden gleichmäßig [Chmal, röhrenartig.
1)
Eine erfte Zufammenftellung der ftilverwandten Werke gab Paul Kautfch (Hans Back-
offen S. 28); eine nicht gerade kritifch erweiterte Reihe brachte Fr. Th. Klingelfchmitt im
Kalender Heffenkunft. 1914. S.16. An einen und denfelben Meifter oder auch nur diefelbe
Werkftatt für alle glaube ich nicht
Stil