Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Denkmäler: Eitel Wolf vom Stein 265 
einen Zufammenhangnichtmehrergeben. Schon Bourdon und Gudenus bezeichneten die 
Infchrift als illegibilis. Immerhin erkennt man noch: Anno. dni - 1515 (?) I | 
von - Clingestein | mötzisch - un . magdebg’ hofm ..s..... gad. Die Mitte der Platte 
nimmt ein großes Wappen ein, in den vier Ecken fitt je ein kleineres. Die Umrahmung 
ift aus gotifchem Aftwerk gebildet, dem fich 
die fehr fChön ftilifierten Helmdecken des 
Wappens anfchließen, fodaß fie den Unter- 
grund des eigentlichen Wappenfchildes zu 
bilden fCheinen. 
Die Deutung des Steins fCheint auf 
Schwierigkeiten zu ftoßen. Bourdon frei- 
lich zweifelte nicht daran, daß er den Grab- 
ftein des Mainzer Hofmarfchalls Eitel Wolf 
vom Stein vor fich habe. Er befchreibt feine 
Lage genau und fagt dann: „Scriptura... 
marginalis illegibilis; hanc autem suppleo 
ex insignibus rotundis hic juxta in alto 
pendentibus ut sequuntur: Anno 1515 den 
10. Tag Juni ftarb der ftrenge Herr Etel 
Wolf von Stein“ ufw. Darnach bezeichnet 
Bourdon folgerichtig das Hauptwappen auf 
der Grabplatte als das Wappen derer vom 
Stein und deutet die Nebenwappen als Stein 
(links oben), Walrab (rechts oben) und Ogen- 
haufen (links unten); das vierte Neben- 
wappen war offenbar fthon zu feiner Zeit 
nicht mehr zu erkennen. Auch Gudenus 
ließ fich von einer in der Nähe an der Wand 
aufgehängten Holztafel, einemepitaphiolum 
ligneum (Totenfchild), leiten und erkannte 
darnach den Stein als den Grabftein des 
Eitel Wolf. Er las noch den Namen und Tag 
und Jahr des Todes (10. Juni 1515) und 
ftellte die Übereinftimmung des Wappens 
auf dem Stein mit dem wirklichen Wappen 
des Eitel Wolf feft. Nun ift auch wirklich 
  
  
  
  
  
  
    
     
      
  
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auf der Grabplatte heute noch das Todes- Abb. 89. Grabplatte des Eitel Wolf vom Stein 
jahr 1515 zu lefen. Ferner ftimmt, daß Eitel Wolf feit 1515 Mainzifcher (Vizedominus 
und) Hofmeifter war, wie die Infchrift angibt. Und endlich ift auch wirklich das mitt- 
lere Wappen der Platte das Stammwappen derer vom Stein mit den drei Wolfsangeln 
im Schild, auf dem Helm eine Wolfsangel, oben mit Pfauenfedern befett. Und. fo 
[heint alles in befter Ordnung: Allein — und nun kommen die Unftimmigkeiten — der 
Name des unter der Platte Beigefetten lautet in der Umfhrift nicht (wie Bourdon 
angibt): edel Wolf von Stein, fondern ganz deutlich .. 
. „von clingenstein“. Und 
ebenfo waren alle Verfuche, zwifchen den Nebenwappen, den zwei fchräg gekreuzten 
Adlerklauen (die Klauen oben) und der Familie Walrab oder dem [&hreitenden Raben 
undder Familie Ogenhaufeneinen Zufammenhangzu finden, erfolglos. Herr Regierungs- 
rat Dr. Würth, der fich auch hier um die Deutung des Namens Klingenftein wie um 
   
   
    
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
   
  
  
    
  
   
   
    
   
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
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