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Denkmäler: Domherr Johann Bernhard von der Gabelent und die Seinen 281
Das Grab des Domherrn befand fich gegenüber beim Altar St. Petri ad vincula,
wie Bodmann handfchriftlich zu Joannis II S. 362 bemerkt. Das große Epitaph — es
mißt 3,25>x5,55 m ift ganz aus hartem, grauem Sandftein gearbeitet, heute hell-
grau angeftrichen, ohne jede fonftige Farbe oder Gold. Ergänzt (in Gips) find außer
Einzelheiten der Dekoration befonders je die Hände und die Nafenfpite der Ehegatten
und des Domherrn. Weiter ift das Kruzifix nicht mehr das alte. Schon die Art, wie
der — übrigens hölzerne (!) — Kreuzftamm hinter ftatt auf dem Steinfockel fitt, zeigt,
daß zwar der Sockel alt, das Kreuz aber nur angeflickt ift. Weiter weift der Kreuzquer-
balken neben den Händen des Kruzifixus noch zwei weitere Handlöcher auf: es hing
alfo urfprünglich ein anderer Kruzifixus an dem Holz mit weit ausgebreiteten Armen.
Endlich ift der Alabafterkruzifixus, der die Stelle des urfprünglichen einnimmt, nicht
nur des Typus (mit fteil hängenden Armen!) halber, fondern auch um feines Stils
willen unmöglich der alte.
Die Infchriften am Sockel (in Kapitalen; beachte das Chronoftichon) lauten links:
ANNO DOMINI MDXCN. DIE 2. FEBRVARII PIE IN CHRISTO / OBDORMIVIT REVEREN-
DVS ET NOBILIS DOMINVS, DOMINVS IOANNES | BERNARDVS A GABLENTZ, METRO-
POLITANAE / MOGVNTINAE ARCHIPRESBYTER ET DIVI ALBANI, NEC-|NON IN GRADI-
BVS B. MARIAE VIRGINIS ECCLESIARVM CANONICVS | CAPITVLARIS, AETATIS SVAE
ANNO LV, CVIVS ANIMA DEO VIVAT. | IOANNES BERNARDVS OBIT, NVNC EXTERA
FOELIX / SECVLA DE GABLENTZ INSIGNI STIRPE CAPESCENS.
rechts: ANNO DOMINI M. D. LXXIII DEN XVI IANVARI IST IN | GOT CHRISTLICH VND
SELLICH ENTSCHLAFFEN / DER EDEL VND ERENVEST SEBASTIAN VON DER / GAB-
LENTZ ZVR WINDISCHLEIBEN ... VND ZVVOR | ANNO DOMINI MDLXX DEN XXIII
IVNY IST IN|GOT CHRISTLICH VND SELLICH VERSCHEDEN | DIE EDEL VND TVGNT-
HAFTE FRAW BARBARA /| VON DER GABLENTZ GEBORNE VON BINA W, DERN |
BEYDEN EHELEIDEN GOT GENEDIG SEIN WOLE AMEN.
Da ift ein trogartiger Sockel, deffen Vorderfeite die zwei Infchrifttafeln trägt, flankiert
von Pilaftern mit Klauenfüßen. Auf diefem Sockel liegt ein muldenförmig nach vorn
und feitlich ausgebauchtes Kopfftück, vorn gegliedert durch die Spangen, die in der
Breite der Pilafter diefe nach oben fortfegen. Neben dem Sockel ftehen an der Wand
breite Pfeilerchen mit konfolartig feitlich ausladenden Kopfftücken, die in der Höhe
der Ausbauchung über dem Hauptfockel entfprechen. So kann die Fußplatte, die nun
folgt, an der Wand um diefe Seitenflügel herumgekröpft werden. An den Pfeilerchen
jtehen Genien mit der umgekehrten Fackel, an den vorderen Pilaftern find Waffen-
trophäen aufgehängt, und die Ausbauchung fchmückt eine kleinere Tafel, gehalten von
zwei Groteskenwefen, die einer ftarken Akanthusranke entwachfen.
Auf der Fußplatte erhebt fich das Gehäus: flache Pilafter, davor freigeftellte Säulen,
darüber ein durchlaufendes Gebälk. Zwifchen den Pilaftern ift die Rückwand flach
verkleidet: zwei Bogen, auf eingeftellten Eckpfeilerchen und einer Mittelkonfole
fußend; von Kämpfer zu Kämpfer gehen Stangen, daran Vorhänge befeftigt find.
Die Seitenflügel des Gehäufes haben Bogennifchen, flachrund vertieft, ihre Fußplatten
jind von Tafeln unterftügt, deren Rollwerkrahmen einft eingelaffene Reliefs oder auf-
gemalte Schrift umfchloffen haben. Die Zwickel über den Nifchenbogen find mit
flachem Befihlagwerkornament auf rauhem Grunde gefüllt. Ebenfo ift die Unterfeite
des Gebälks im Gehäus ausgeftattet. Am Fries ftehen acht Wappen.
Auf der Platte, die, beträchtlich über den ausladenden Sockel vorfpringend, eine
tiefe Bühne bildet, knieen vorn, vor dem Gehäus, zu beiden Seiten des Gekreuzigten
die Eltern des Stifters, Herr Sebaftian von der Gabelent und fein Gemahl, Barbara
geb. von Bünau; etwas weiter zurück, aber auch noch in voller Figur, dem Kruzifix
näher, der Stifter Domherr Johann Bernhard von der Gabelent; noch weiter zurück,