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Denkmäler: Propft Georg von Schönenburg, Bifchof von Worms 285
knieenden Figur die Hände und die Mitra; ferner die Krümme feines Stabes (Holz)
und Teile des Betpultes, an den Alabafterreliefs rechts und links mehrere Köpfe ; weiter
Einzelheiten an der Dekoration. Endlich hat die mittlere der drei Tugenden einen Gips-
kopf erhalten (vgl. die Tugenden des Fürftenberg-Altars, f. oben S. 212). Die beiden
heiligen Reiter oben wurden vertaufcht: urfprünglich ftand der Martinus links, St. Georg
rechts: fie ritten nach außen (vgl. die Lithographie der „Abbildungen “).
Der Typus des eigentlichen Epitaphs in der denkbar üppigften Form! Über einem
ganz [Chlichten einmal verjüngten Sockel (der vor allem die Maffen darüber wirklich
zu jtügen hat) wird der Schein eines frei hängenden Epitaphs dadurch erweckt, daf
dem genannten Sockel eine hängende Abfchlußkartufche vorgeblendet ift, über der
die eigentliche Gliederung erft beginnt. Es ift im doppelten Sinn eine dreifache Glie-
derung. Zunächft ftuft fie fich in die Tiefe dreifach ab: hinter der vorderen Schicht
erfCheinen hohe feitlich ausladende Konfolen, die die Seitenflügel des Oberbaues
ftügen. Und hinter ihnen werden an der Wand noch breite fenkrechte Streifen ficht-
bar, die unten frei in Cherubkartufchen enden: fie follen dem Ganzen nach unten
Halt geben. Diefe Streifen find neu und die Kartufchen mit den Cherubköpfen aus
Gips. Die vordere Schicht des Unterbaus ift aber auch in fich dreifach geteilt: eine
Inföhrifttafel wird außerhalb des breiten Rahmens von konfolartig ausladenden Roll-
werkanfägen, in denen Faune ftecken, flankiert.
Diefes komplizierte Ganze wirkt fchließlich wie eine einzige riefige Konfole unter
dem eigentlichen Sockel, deffen Gliederung nun ihrer Anlage entfpricht. Da ift zu-
nächft ein dreiteiliges Mittelftück: das mehrfach genannte erneuerte Relief zwifchen
Pilaftern, die unten zu den fenkrechten Rahmenftreifen der Infchrifttafel in Beziehung
gefetst, oben durch Konfolen verftärkt find; und zwei f&hmale Seitenteile, mit Hoch-
füllungen (Grotesken) ausgeftattet. Etwas weiter zurück liegen dann die Seitenflügel,
die je ein Relief tragen: links die Erweckung des Jünglings zu Nain, rechts die Auf-
erweckung des Lazarus. Auf diefen Seitenflügeln des Sockels fußen die Säulen des
Gehäufes: fie ftehen frei vor den üblichen Wandpilaftern, tragen aber hier kein durch-
laufendes Gebälk. Dies ift vielmehr zurückgekröpft und bildet nur ein in verfchie-
denen Graden abgeftuftes Relief an der Wand. Innerhalb des Gehäufes findet fich
eine Darftellung des Pfingftfeftes in Relief, viereckig in kräftigem Rahmen, hoch ge-
rückt, fodaß unten ein glatter Wandfockel bleibt. Seitlich füllen den Zwifchenraum
zwifchen den Pilaftern und dem Bildrahmen Wappenftreifen. Es find je vier Wappen,
durch Infchriften erläutert; weitere acht Wappen, ebenfalls infchriftlich erklärt, ftehen
am Fries des Gebälks. Diefe zweimal acht Wappen bilden zwei Reihen, die oben
am Fries links und rechts von dem Adler, der die Mitte einnimmt, beginnen und
nach außen, dann nach unten laufen, wie üblich, Wir finden, in Übereinftimmung
mit Bourdon, die Wappen folgender Familien, links: von Schönenburg, von der
Leyen, von Dürckheim, von Wilt, Stumpf von Simmern, von Elt, von Gülpen, von
Elter; rechts: von Weyer, von Burftheid, Walbot von Ulm, von Kröf, von Pommer,
von Malburg, Fauft von Stromburg, von Brandenburg. Das Mittelftück des obenge-
nannten Sockels trägt einen Sarkophag, den die Säulen flankieren, und auf diefem
kniet der Propft (lebensgroß). Vor ihm fteht ein Betpult, daneben auf dem Boden die
Mitra. Die Augen wendet er dem Kruzifix zu, das ihm gegenüber Plat gefunden hat.
Die Seitenflügel des Gehäufes mit den herkömmlichen Figurennifchen (Petrus und
Paulus) mußten hier des föhmalen Fenfterpfeilers wegen auf feitlich ausladende hohe
Konfolen geftellt werden, deren eine fich überdies zu einem Kompromiß mit dem
benachbarten Kapitell des Chorzugangs bequemt hat. Oben find diefe Seitenflügel
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