Dom-
fcholafter
Jodocus
von Riedt
Kurfürft
Georg
Friedrich
294 Denkmäler: Domfcholafter Jodocus v. Riedt — Kurf. Georg Friedrich v. Greiffenklau
weil er im erften Feld eine Krone führte, während der andere Stamm das Feld leer
hat); links oben: Sickingen; rechts unten: Kronberg (Flügelftamm); links unten:
HandfChuchsheim. Der ganze Stein ift 125 cm breit und 89,5 cm hoch.
Nr. 39. Domfcholafter Jodocus von Riedt + 1629. Kl.
Joannis II S. 323. Bourdon S. 90. Werner I S. 277. Schaab II S. 104.
Vor dem Altar, den er 1622 geftiftet hatte (f. oben S.186), ließ fich Jodocus von Riedt
begraben. Der Grabftein wurde fpäter an dem Pfeiler, der ihn noch heute trägt, auf-
gerichtet. Es ifteine [chwarze Marmorplatte, weißgeadert, 1,25 m breit und 2,42 m hoch.
Ein glatter Rahmen umgibt ein flach vertieftes gefchupptes Feld. Darauf liegt
oben die runde Wappenkartufche, in den vier Zwickeln vier weitere Wappen: Riedt,
Buches von Staden, Dalberg und Ehrenberg. Die untere Hälfte füllt eine quadratifche
Kartufche: die Schrifttafel. Die Platte wiederholt alfo genau den Typus, den wir oben
S. 286 f. unter Nr. 32 kennen gelernt haben. Die Infthrift (in Kapitalen) lautet:
D.S.D.| HOC LOCVLO CONDITVS IACET / ADMODVM REVERENDVS ET PRAENO-
BILIS DOMINVS D.| IODOCVS A RIEDT | ECCLESIARVM METROPOLITANAE MOGVN-
TINAE SCHOLASTICVS. | CATHEDRALIS WIRCEBVRGENSIS CAPITVLARIS. COLLE-
GIATARVM | S. VICTORIS MOGVNTINI PRAEPOSITVS. S. NICOLAI COMBERGENSIS
CANTOR./S. ALBANI MOGVNTINI AC S. FERRVTY IN BLEIDENSTAT / CANONICVS QVI
EX PERANTIQVA EQVESTRIS NOBILITATIS RHENANAE FAMILIA ! ANNO 1555 NATVS
ECCLESIAE METROPOLITANAE MOGVN-/TINAE ANNO 1572 DIE 14. OCTOBRIS CA-
NONICVS. ANNO 1584 CA-/PITVLARIS. DENIQVE ANNO 1611. DIE 28. IVNY SCOLAS-
TICVS FACTVS,| VIR VERE|IN REBVS AGVNDIS SERIVS MAGNAEQVE APVD OMNES
AVTHO- / RITATIS|E CADVCA MORTALITATE ABIENS ANNO 1629. DIE 1. IANVARII |
IANVAM BEATAE IMMORTALITATIS INVENIT. / CVIVS PIAE MEMORIAE | ADMODVM
REVERENDVM ET PRAENOBILE CAPITVLVM | TESTAMENTARY ET HAEREDES HOC
AMORE ET GRATI ANIMI MONVMENTVM NON TAM | LVBENTES QVAM LVGENTES|
POSVERVNT. | REQVIESCAT IN PACE.
Das Ornament ift noch beftimmt vom Charakter des Befchlagwerks, aber die Um-
bildung zum Knorpelftil ift bereits im Gange. Bezeichnend find die kurzen, breiten
„Schwünge“ und die ovalen Ohrmufcheln, die fchon ganz teigartig ausfehen. An Be-
[chlagwerk erinnern auch noch die — fteinernen — Schrauben, mit denen [Cheinbar die
Kartufchen auf die Platte aufgefchraubt find. Die Schraubenköpfe find vergoldet.
Nr. 40. Kurfürft Georg Friedrich von Greiffenklau 71028. SA,
Joannis S. 939. Bourdon S. 107. Werner I S. 312.
Der Kurfürft wurde in der Michaelskapelle beigefett, wohin er auch einen Altar
geftiftet hatte (f. oben S. 202). Die Grabplatte kam (wohl erft im Anfang des 19. Jahr-
hunderts) an die heutige Stelle.
Der Stein, 1,28 x 2,45 m groß, ift in jeder Hinficht ein Bruder des eben be-
[Chriebenen (Nr. 39). Nur find die fteinernen Schraubenköpfe des Ornaments hier
nicht vergoldet. Das Hauptwappen ift das Wappen des Verewigten als Kurfürften
von Mainz und Bifchofs von Worms: geviert mit Herzfchild; im Herzfcthild das Greiffen-
klauer Wappen, von Greiffenklau und Ippelbrunn geviert, im Rückfchild in Feld I
und IV Mainz, in Feld II und III Worms. Die Ahnenwappenfchilde find Greiffenklau
(wie im Herzfchild des Mittelwappens), Reifenberg, Schönburg (mit den 3 Kreuzen) und
Mudersbach. Die Infchrift (in Kapitalen) lautet:
F-I.V.| HVNC SIBI TVMVLVM SELEGIT/ REVERENDISSIMVS AC ILLVSTRISSIMVS
DOMINVS DOMINVS / GEORGIVS FRIDERICVS | ARCHIEPISCOPVS MOGVNTINVS
SANCTI ROMANI IMPERII PER GERMANIAM ARCHICAN( ELLARIVS. PRINCEPS
ELECTOR AC EPISCOPVS WORMATIENSIS. E Pl RVETVSTA | NOBILI EQVESTRIS
RHENANAE PROSAPIA | GREIFFENCLAW A VOLRATS QVI ANNO 1573 NATVS. POST-
QVAM HVIVS ECCLESIAE PRIOR, ANNO 1601 SCHOLASTICVS, / ANNO 1604 PRAE-