Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

Kurfürft 
Dam. Hart. 
v.d. Leyen: 
Grabplatte 
Domdekan 
v. Ingelheim 
Kurfürft 
Karl Heinrich 
v. Metternich 
    
296 Denkmäler: Kurfürften Damian Hartard und Karl Heinrich, Domdekan v. Ingelheim 
schedt prosapia. Die 29. Septembris anni 1618 luci dedit Spira, in antistitem ac 
sacri Romani imperii principem extulit sacra sedes Moguntina, praevia in coadiu- 
torem electione in archipraesulem ac S. R. I. principem electorem inauguravit. De 
post in episcopum apud Vangiones unanimiter postulatum ac confirmatum, die 
16. mensis Aprilis anni 1672 universae carnis viam ingressum luge. 
Sie fteht auf einer viereckigen Platte, die von langgezogenem Volutenwerk umrahmt 
wird; auf dem unteren Rande fitt in der Mitte ein Cherub. Die obere Hälfte deckt 
das fiebenfeldrige Wappen Metternichs als Kurfürft von Mainz, Bifchof von Worms 
und Speyer und gefürfteter Propft zu Weißenburg mit fechs Helmen; um diefes in 
den vier Ecken die Ahnenfchilde, heraldifch rechts: 1) von Metternich zu B., 2) von 
Wachtendonck, links: 1) von der Leyen, 2) von Elg. Was es mit dem am Schluffe 
der Infchrift angegebenen Datum, 16. April 1672, für eine Bewandtnis hat, ift noch 
unklar. Das Todesdatum kann es nicht fein; denn Lothar Friedrich ftarb am 
3. Juni 1675; aber auch auf die Einfegung in das Bistum Worms foll es nach 
Gudenus a. O. nicht paffen. 
In den Maßen, im Material und in der Art der Verteilung von Wappen und In- 
[Chrift gleichen diefer Platte die unten unter Nr. 43, 44, 45 befchriebenen, die offen- 
bar aus derfelben Werkftatt ftammen, wie fie ihr auch zeitlich 1678—79 ganz nahe 
ftehen. Im Ornament hat der Barock gefiegt. Das kräftige Rollwerk ift verföhwunden, 
an feine Stelle ift die flache langgeftreckte Volute, Knorpelwerk und Akanthusranke 
getreten (vgl. auch das zu Nr. 41 Bemerkte). 
Nr.43. Kurfürft Damian Hartard von der Leyen + 1678. Grabplatte. SA. 
Gudenus II S. 835. 
Die Platte lag urfprünglich auf dem Grabe in der Laurentiuskapelle vor der Mitte 
des Altares. Wann die Platte an ihren heutigen Pla kam, vermag ich nicht anzugeben. 
Über ihre Form und ihre Verzierung vgl. das oben zu Nr. 42 Bemerkte. 
Nr.44. Domdekan Marfilius Gottfried v.Ingelheim +1679. GrabplatteK XV. 
Gudenus Il. S. 857 f. 
Die aus rotem Sandftein gefertigte Grabplatte liegt vor dem Altar der Allerheiligen- 
kapelle neben der des Wormfer Bifchofs Philipp Crag von Scharfenftein (Nr. 34). 
In den Maßen, 2,17 m hoch und 1,17 m breit, und in der Ausftattung gleicht fie den 
unter Nr.42 befchriebenen. Um das Ingelheimfche Vollwappen auf der oberen Hälfte 
des Steines ftehen an den vier Ecken die Ahnenfthilde, heraldifch rechts: von Ingel- 
heim und Landfchad von Steinach; links: Weyler und Knebel von Katenelnbogen. 
Die Platte ift fehr ftark abgetreten. Die Ahnenwappen find nur noch zum Teil zu er- 
kennen, und ebenfo ift auch von der Infchrift nicht mehr viel lesbar. Bourdon gibt 
ihren Wortlaut an, ebenfo verzeichnet er auch die Wappen. 
Nr. 45. Kurfürft Karl Heinrich von Metternich zu Beilftein und 
Winneburg + 1679. Grabplatte. SA. 
Gudenus II S. 837. Wetter S.128. Werner IS. 315. Schaab II S. 125 f.; bei Schaab 
auch Näheres über den Kurfürften felbft. 
Urfprünglich deckte die Platte das Grab in der Lambertuskapelle (V) vor der Mitte 
des Altares. Zu Wetters Zeiten befand fie fich fthon an ihrem heutigen Plage. Sie 
ftiftete des Verftorbenen Bruder Philipp Emmerich. Für das übrige vergleiche das zu 
Nr. 42 Bemerkte. 
Die Infchrift in Kapitalen mit überhöhten Anfangsbuchftaben einzelner Worte, 
insbefondere der Titel und Eigennamen. Ein Teil der Infchrift, die laudatio, ift 
in Diftichen abgefaßt (urbs cinerum ift Afchaffenburg). Das Ganze lautet aufgelöft: 
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
   
   
    
   
    
    
    
  
  
   
    
  
  
  
   
    
     
  
  
  
  
   
    
   
	        
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