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Denkmäler: Landgraf Georg Chriftian von Heffen 299
Schauerburg et Isenburg, regis Hispaniarum in Belgio equitum ductor generalis.
Obiit in Augusto 1-6-7-7-, culus ossa hic requiescunt, anima autem in aeterna pace.
Wie bei der Infchrift am Denkmal des Kurfürften Damian Hartard von der Leyen,
find auch hier die Anfangsbuchftaben der Eigennamen und Titel überhöht.
Georg Chriftian war der Bruder des durch Kleifts Schaufpiel bekannten Prinzen
von Heffen-Homburg; er war „katholifCher Religion zugetan gewefen“ und im
Auguft 1677 zu Frankfurt a. M. als Katholik verftorben („catholice mortuus“, wie die
Infchrift, die in der Gruft angebracht war, befagt; [. unten). Der Landgraf hatte dem
Domftifte 6500 Reichstaler oder 9750 Gulden vermacht. Für diefe Summe mußte
das Domftift dem Landgrafen das Anniverfar halten und ein Grabdenkmal errichten.
Der Meifter des Denkmals ift der Mainzer Bildhauer Arnold Harnifch, der nach
Gudenus dafür 1275 Gulden erhielt; im Jahre 1679 fcheint die Arbeit begonnen
worden zu fein; vollendet wurde das Denkmal erft im Jahre 1685 (das Nähere bei
Schrohe a. O.).
Das Denkmal erhebt fich auf einem zweigliederigen Unterbau. Diefer befteht zu-
nächft aus einem auf drei kleinen Konfolen ruhenden, gefihweiften Unterfage mit
einem geflügelten Totenkopf in der Mitte, darunter eine groteske Maske; rechts und
links fchließt je eine als Konfole gebildete, gedrückte Volute ab, die auf ihrer Vorder-
feite eine groteske Maske trägt. Auf diefen Unterfag fett fich der eigentliche Sockel,
den feitlich wieder zwei kräftige Konfolen einfaffen, auch fie tragen auf ihrer Vorder-
fläche je eine groteske Maske; in der Mitte nimmt die ganze Sockelfläche die nach
vorn geneigte Platte mit der Infchrift ein. In feinem Aufbau zeigt diefer untere Teil des
Landgrafen-Denkmals viel Verwandtfchaft mit dem des Syndikus Adam Lohr 7 1666
im Südflügel des Kreuzgangs (Nr. 9, vgl. u. a. den geflügelten Totenkopf mit der dar-
unter angebrachten Maske). Den Hauptteil bildet eine ganz flache, rechteckige Nifche,
die von zwei glatten Pilaftern gerahmt wird. Auf diefen Pilaftern find die mit Bei-
[chrift verfehenen, weiter unten angegebenen Ahnenwappen angebracht.
Den Hintergrund der Nifche bildet einnach den Ecken geraffter, lang herabhängender
Vorhang. Vor diefem kniet auf einem Kiffen vor einem Kruzifixe der Verftorbene
im Plattenharnifch, vor ihm fteht fein Helm. Auch hier begegnet uns, wie beim Denk-
mal des Erzbifchofs Damian Hartard von der Leyen, die breite Gefichtsbildung und
der gedrängte Hals. Auf den Seiten tritt vor das Mittelftück je eine freiftehende
korinthifierende Säule, über der fich das Gebälk verkröpft; darüber der gebrochene
Giebel, in deffen Mitte auf einem Unterfage das landgräfliche Wappen (achtfeldrig
mit 5 Helmen) fteht. Seitlich davon figen auf den :Giebelhälften zwei weibliche
Figuren; die linke hält einen Totenfchädel (Tod), die rechte ein Stundenglas (Zeit).
Die Wappenfchilde find heraldifch rechts von oben nach unten: 1) Heffen, 2)Lippe,
3) Sachfen, 4) Waldeck, 5) Mecklenburg, 6) Mansfeld, 7) Polen, 8) Gülch von Cleve;!)
links: 1) Leiningen-Wefterburg, 2) Ungnad Freiherr von Sonneck, 3) Eifenberg,?)
4) Pleffe, 5) Stolberg, 6) Thurn, 7) Mansfeld, 8) Reuß von Plauen.
Im Material[fehen wir hier wieder die gleichen Arten und diefe in ähnlichem
Wechfel wie beim Laurentiusaltar (f. oben S. 209), dem Maria Himmelfahrts-Altar
(Schrohe, Mainzer Ztföhr. II S. 92 Abb. 2) und dem vorher befihriebenen Denkmal
von der Leyens. Aus Alabafter, der aus Schwäbifch-Hall bezogen wurde (Schrohe,
Mainzer Ztfchr. III. S. 124), find angefertigt der Vorhang in der Nifche, alles Figür-
liche, ebenfo die Konfolen mit Masken, das Mittelglied des Unterfages mit dem Toten-
kopf und alle Wappen fowie auch die Kapitäle und Bafen der Säulen. Aus rotem
1) Cleve-Jülich-Berg. *) Ifenburg.