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Denkmäler: Kurfürften Johann Philipp und Lothar Franz von Schönborn 315
ftellte Rückwand des Hermannfchen Chorgeftühls verdeckt. So viel ließ fich wenig-
ftens an der fchwer zugänglichen Stelle beobachten, daß diefer Unterbau aus einem
(oder mehreren?) nach den Seiten geföhweiftem Sockel befteht. Daß dasfelbe auch
für das gegenüberliegende, jetzt in feinem unterften Teile gar nicht mehr zugängliche
Denkmal Johann Philipps von Schönborn gilt, läßt ich beider fonftigen engen Verwandt-
[chaft der fichtbaren Teile beider Denkmäler mit aller Wahrfcheinlichkeit annehmen.
Eine annähernde Vorftellung von der Geftaltung des ganzen Aufbaues der Denk-
mäler geben die in der Peterskirche zu Bruchfal an ganz entfprechender Stelle auf-
geftellten beiden Denkmäler: das eine für den Kardinal Damian Hugo von Schön-
born, das andere für den Kardinal Franz Chriftoph von Hutten (f. Kunftdenkmäler
des Großherzogtums Baden, Band IX 2, Bruchfal, S. 33 ff. und Tafel VIund VII). Beide
Denkmäler zeigen mit den Schönbornfthen im Mainzer Dome manche Verwandtfchaft,
ja fie machen fogar den Eindruck, als ob fie in Anlehnung an die Mainzer entftanden
feien. Mehr kann und foll vorerft hier nicht gefagt werden, vielleicht gibt fpäter ein-
mal ein günftiger Zufall die Gelegenheit, von dem ganzen Aufbau der beiden Denk-
mäler im Mainzer Dome ein Bild zu gewinnen.
Diefe machen heute den Eindruck, als hingen fie als Gegenftücke über dem Gefimfe
des Chorgeftühls. Bei deffen Einbau follten fie etwas höher hinaufgerückt werden
(vgl. Schrohe, Auff. und Nachw. S. 21). Soweit fich heute feftftellen läßt, fcheint es aber
nur bei dem Befchluffe des Domkapitels geblieben zu fein. Hermann ging nur, um
wenigftens einen der Sockel und die Infchrift der Denkmäler nicht zu verdecken, ge-
rade an diefer Stelle mit dem Gefimfe feines Geftühls in gefchickter Löfung der
[öhwierigen Frage tiefer herunter (f. Tafel 45a).
Über die Entftehungsgefthichte der beiden Denkmäler geben die von Lohmeyer ver-
öffentlichten Briefe Balthafar Neumanns Auffchluß, fie ergänzen in vielen Punkten die
Mitteilungen Kellers. Errichten ließ beide Denkmäler Friedrich Karl Fürftbifchof von
Bamberg und Würzburg, der Neffe des Kurfürften Lothar Franz von Schönborn. Die
Entwürfe lieferte Balthafar Neumann. Schon im Jahre 1738 hatte Neumann auf der
Durchreife mit dem damaligen Kurfürften Philipp Karl von Elg wegen des Plates
für die Denkmäler verhandelt und auch den für fie beftimmten Plag im Dome zu
Mainz genau aufgenommen. Die Aufftellung der Denkmäler verzögerte fich aber bis
zum Jahre 1745. Die HauptfChuld daran trug das verf[pätete Eintreffen des für die
Denkmäler beftimmten figürlichen Schmuckes. Es waren dies die neun Figuren, die
fich heute noch an den Denkmälern befinden: vier für das Denkmal Johann Philipps
und fünf für das Lothar Franzens. Diefe fertigte ein Bildhauer in Genua, deffen
Namen leider in den Quellen nicht genannt wird, von weißem Marmor aus Maffa-
Carrara. Am 14. November 1740 waren fie bereits in Livorno abgegangen, kamen
aber erft nach abenteuerlichen Schickfalen im Jahre 1742 über Rotterdam nach Mainz.
In ihrem Aufbaue und im Materiale gleichen [ich, wie [&hon bemerkt, im wefent- Stil
lichen beide Denkmäler vollftändig. Im übrigen fallen fie aber gerade durch die
Art ihres Aufbaues und befonders auch durch die ftarke Häufung des finnbildlichen
Schmuckes, zu dem wahrfcheinlich ein Pater Seyfried die Gedanken lieferte (vgl. Loh-
meyer.a.0O.), ganz aus der Reihe der übrigen Denkmäler des Domes. Der heute
fichtbare Teil eines jedes der beiden Denkmäler ift eine ins Dreieck komponierte
Aufeinandertürmung von Sockeln aus f£hwarzem Marmor in Verbindung mit reichem
plaftifchen Schmucke aus weißem Marmor, mehr aus dem Empfinden eines Bau-
meifters als aus dem eines Bildhauers erwachfen. Auf dem oberften Sockel fteht der
reich profilierte Sarkophag aus dem gleichen Materiale wie die Sockel, nur feine