Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Denkmäler: Domfänger Karl Franz Philipp Valentin von und zu Franckenftein 325 
Unfer kleines Denkmal zeigt f&hon das Streben nach einfacheren, ruhigeren Formen 
und ift gerade deshalb als Übergangsglied vom Rokoko zur klaffiziftifchen Gefchmacks- 
richtung in der Reihe recht wichtig. Noch haben wir hier den vorhangartigen Hinter- 
grund, aber feine zeltförmige Ausgeftaltung ift aufgegeben. Gegenüber dem Denkmal 
Fechenbachs (Nr. 60) ftrebt man damit noch mehr nach ruhiger Fläche; beim Denkmal 
Franckenfteins (Nr. 62) ift er fchon zu einem fChleierartigen Gewinde geworden, das 
fich lofe über den Giebel legt. Der mit Rofetten befeftigte Rahmen für die Infchrift 
kehrt in noch einfacherer Form beim Denkmal Franckenfteins, hier als Träger des 
Wappens, wieder. Nur mit den Wedeln in der Umrahmung des Totenfchädels und 
des Wappens und hier noch einmal in der Art der feitlichen Anbringung der Ahnen- 
[childe klingt noch das Rokoko nach. Beim folgenden Denkmal (Franckenftein) ift 
hier f&hon das ftraffe Laubgewinde des Louis XVI-Stils und die geradlinige Anordnung 
im ganzen Aufbau eingetreten. Auf dem Gebiete der Mainzer Architektur bietet die 
gleichzeitig entftandene Innenausftattung der Auguftiner- und Ignazkirche für den fich 
vollziehenden Stilwandel die gleichen Erfcheinungen. 
Nr.62. Domfänger Karl Franz Philipp Valentin!) von und zu Francken- Domfängerv. 
Franckenftein 
ftein zu Ockftadt + 1774. NA. Tafel 63b. 
Schunk II S.76f. Werner I S. 322f. Photographie Neeb. 
Das Denkmal ließ errichten des Verftorbenen Neffe Johann Friedrich Karl von 
Franckenftein. Das Grab felbft befand fich, wie auch im Anfange der Infchrift angegeben 
ift, in der benachbarten Kapelle der Grafen von Metternich, Winneburg und Beilftein, 
d. i. die ehemalige Lambertuskapelle (Kapelle V). Hier das Fakfimile der Infchrift: 
siste.gVltransls, Lege, LVge, pLangeple DefYhaCtVM. 
bic inproscimoSRl.Comitumde Metternich, WineburgeBeiftein sacello quiescit 
Reverendissimus ac perilustris Dominus, Dominus 
Carolus Francıscus Pbilippus Valentinus L.B.de 
‚, etın Fanchensfein ab Ochistaft 
Uedd " Augusti 1722. natus, 24° Februarü dayjurs die.a.s- Mayı ugs. Becles: buyus 
Metrop: Cepit ıdlum ingressus, 22° Sept-iTr2.summee eedis Cänlor unanimi calculo 
eletusArchpresh; equest"S"Albani prope&Mog et S=Ferrutii in Bleidenft: Cancı 
Capsınsıq: ecder:collegadS.Ntorprepositus, Em“ acCel®" Prmc:Elet: mog:Con 
sl actuakintim,e  Cämerceaul:preeses, vilım per annos 52.solıda ınDeum probifate, 
veräin sacrjicus neruentis religione, in tenyolis; etchoro asriduilate,ardenti in equales 
obseguio, inproxcimum bumanilafe, paternd pro agnalis curä, in me Iber-alitate, 
ınarduis constanlid, Sn nn adverris morbisg,palientia er 
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Das 3,64 m hohe, in feinem ganzen ftreng klaffiziftifchen Aufbau von fehr feinem 
GefChmack zeugende Denkmal ift in der Reihe der älteren Denkmäler des Domes 
eines deram beften erhaltenen und hier zugleich das letzte der aus dem 18. Jahrhundert 
ftammenden. Schon Werner bemerkt a. O., daß es während der franzöfifchen Herr- 
[haft keine Not gelitten habe. 
!) Im Archiv für heffifche Gefchichte und Altertumskunde Bd. VII S. 536 u. Stammtafel lautet 
der letzte Vorname Xaver, nicht Valentin. 
Stil 
zu Ockftadt 
     
    
    
    
    
   
  
   
    
   
   
  
     
     
    
  
  
  
   
   
   
   
     
   
   
     
  
    
    
   
   
   
   
    
  
 
	        
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