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Sakriftei: Raumeinteilung 339
Dom vermacht. Außer einem geftickten Ecce Homo und einem Jüngften Gericht ftiftete
er dahin auch noch fein eigenes Bildnis in ganzer Figur.!) Es fcheint fich einer ge-
wiffen Berühmtheit erfreut zu haben. Serarius?) erwähnt es und verzeichnet die In-
[hrift: Ad unum chori latus (im Weftchor) ejus tabula quaedam ac imago cernitur, in
qua praeter alia haec: Albertus etc. Amator ecclesiae. Sic oculos, sic ille genas, sic
ora ferebat. Dazu bemerkt aber f&hon Joannis (1722):3) imago vero sicut et tabula
ista interea evanuere.
Ich faffe zufammen. Wenn man, um nur die Hauptpunkte noch einmal hervor-
zuheben, fich alfo jene Einbauten — den Oberbau der Naffauer Gedächtniskapelle‘)
und den Abfchluß des Weftchors?) nicht zu vergeffen!— in Gedanken wieder auf-
richtet, wenn man die Maßwerkwände zwifchen den gotifchen Kapellen wieder ein-
zieht, die Zahl der Altäre ungefähr verdoppelt, die alten Kanzeln, Beichtftühle,
Orgeln hinzunimmt, Wandmalerei und Glasfenfter ihre farbige Pracht entfalten
läßt, wenn man fich den Fußboden mit Grabplatten gedeckt, die Pfeiler mit Bronze-
tafeln und Gemälden ausgeftattet denkt, wenn man fich zu alledem noch den Schmuck
der Altäre mit koftbaren Paramenten und Gerät, wie ihn Bourdon befthreibt,‘) ver-
gegenwärtigt, in den Kapellen und fonft die Wappen der Stifter an den Wänden oder
frei „in altis“ fhwebend ausmalt: — womöglich, wie es mehrfach vorkam, zwifchen
zwei [&hwarzen Fahnen — dann hat man eine Vorftellung davon, wie unendlich viel
reicher und malerifcher das Innere des Domes ausgefehen haben muß, als heute. Eine
ununterbrochene ftolze Gefchichte fpiegelte fich in diefer Ausftattung wieder. Die
Familien, die fie [&hufen und immer wieder bereicherten, waren diefelben feit Jahr-
hunderten. Und der Wetteifer, dabei mitzuwirken, war durchdrungen und geregelt von
einem ftarken Gefühl der Verantwortung für den Wert deffen, was man beifteuerte,
und von einem ficheren feinen Gefühl für das künftlerifch Mögliche. In tiefer Be-
wegung muß man fich geftehen, daß jene Zeiten vorüber find, und daß wir offen-
bar fehr allmählich erft wieder lernen, was wir einem Bau, wie dem Mainzer Dom,
[&huldig find.
DIE SAKRISTEI
Der Sakrifteibau (Abb. 90), der fich zweimal im ftumpfen Winkel gebrochen um
die Weftfeite des Weftchors herumlegt, fetzt fich aus drei Abfchnitten zufammen. Der
erfte und ältefte, nach Nordweft föhauend, umfaßt drei Fenfterachfen (drei Doppel-
fenfter) in einer längeren und eine Fenfterachfe in der anftoßenden nach Südweft um-
biegenden kürzeren Wandfläche. Diefe Außenwand ift mit den Chorpfeilern durch
zwei rechtwinklig zurückgeführte QJuerwände verbunden, von denen die eine (nach
Nordoften liegend) den weftlichen Fenfterpfeiler der Nordkoncha erreicht, während
die andere fich an die Südfeite des weftlich gerichteten Strebepfeilers an dem Pfeiler-
maffiv zwifchen der mittleren und nördlichen Chorkoncha anlegt.
Der zweite Raumabfchnitt der Sakriftei bleibt zunächft in der Flucht des füdweft-
lich laufenden Teils der Außenwand des erften Abfchnitts, wendet fich dann aber im
ftumpfen Winkel nach Süden. So ergeben fich wiederum zwei Wandteile, von denen
jeder eine Fenfterachfe (ein Doppelfenfter) umfaßt. Der dritte Abfchnitt des Ganzen
endlich, vom zweiten wiederum durch eine deutliche Fuge getrennt, verfolgt die letzte
Flucht nach Süden weiter bis zum einftigen Paradies (vgl. den Grundriß Abb. 1 S. 4).
!) Redlich a. a. O. 2) S. 896. s) 1S. 845. 4) S. oben S. 162.
°) S. Mainzer Zeitfchrift XI. 1916. S.42 und im Nachtrag zu unferem Band.
°) Vgl. dazu auch das Vifitationsprotokoll von 1660, aus dem Veit einiges mitteilt: Archival.
Nachrichten ufw. Archiv für heffifche Gefchichte und Altertumskunde VIII. 1912. S. 162.
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