342 Sakriftei: Baubefchreibung, Äußeres
Fabrice prime et fabrice secunde zueftendig ein Namhafftig gelt benennet und
geben werde.!)
1541. 15. März: Dominus Magifter Fabrice mag die gerembs oder getter In die
venfter zum Newen Sendener an eynem andern ort umb uberföhwenckliches khojtens
willen, der alhie darauff geet, beftellen unnd machen laffen.”)
1541. 7. November: Hern Johann Fogken als Bawmeyftern Ift beuelch geben wor-
den, die ftein zum Newen Sendener hawen zu laffen und zu feten. vom quader 6 al-
bus oder wie er zum gleichften mit dem meyfter uberkomen mag.?)
1542. 14. Juli: Die Im Sendener follen 200 fl. darleihen Hern Johann fogken,
Domit zubetalen an dem geldt, fo Er an dem Newen Sendener aufgelegt hat.*)
1542. 28. Juli: Her Johann Vogk r. hat fich bewilligt, Bawmeyfter zupleyben Byß
auff die Rechnungen Lucie nechftkhunfftig. Doch den Baw des Newen Sendeners
aufgefchaiden; mit dem will fein Erw: nichts zuthun haben.?)
1542. 29. Juli: Zum Sendener paw Ift an hern Johann Focken ftat her Niclas
Went verordent. Die Mitel Maur zwifchen dem alten unnd newen Sendener [oll ab-
gehebt unnd zu einem Sendener gemacht werden.‘)
1542. 22. September: Zum Baw des Newen Sendeners foll noch 100 fl. durch
die Sendener Maifter dargelihen unnd daneben Reverendissimo domino Mog. ge-
[chriben werden, das fein Ehrw. Gnaden das Ihenig, [fo Sye noch doher zu betallen
fchuldig, gnedigclich außrichten woll laffen.”)
1543. 13. Januar: Her Claus Wenten als Bawmeyftern des Newen Sendeners
follen aus dem alten Sendener 100 fl. zum Baw furgeftreckt werden.)
1543. 13. März: Die Sacriftey foll zu Irem Newen Baw um 200 fl. Darleihen
auff das die Arbeiter Irs Lidlons mogen begalt werden.”)
1543. 25. Auguft: Koeler et fogk follen von Hern Claus Wengen als Bawmeyjtern
des Newen Sendeners halber Rechnung hören.!")
Die Angelegenheit zog fich alfo in die Länge. Noch im Frühjahr 1543 hören
wir von Zahlungen zum Bau des „Neuen Sendeners“. Und erft am 25. Auguft diefes
Jahres wird befchloffen, daß Herr Klaus Went „als Baumeifter des Neuen Sende-
ners“11) folle Rechnung legen. Auch jetzt aber war noch nicht alles vollendet. Denn
erft am 23. April 1544 wird ein Befchluß über das Pflafter der Sakriftei und über
ihre „fonftige Vollendung“ gefaßt und dabei — was uns befonders intere[fiert — auch
feftgefett, daß für den köftlichen Ornat Albrechts und feine Kleinodien ein „vergater-
ter Kaften“ gemacht werde.
BESCHREIBUNG: DAS ÄUSSERE
Der Außenbau ift vollkommen fthlicht: glatte Quaderflächen ohne Gliederung. Der
Sockel fteckt teilweife im Fußboden, wo er fichtbar wird, erftheint er als einfacher,
[öhräg abgedeckter Wandvorfprung. Das Hauptgefims — wohl fo gut wie ganz er-
neuert — zeigt (von oben nach unten) Platte, Kehle, Wulft — alle Glieder vonein-
ander durch Stege getrennt. Das Dach fügt fich als Pultdach dem Domchor an.
Der fteinerne Firft ift oben flach gerundet und hat nach vorn Platte und Kehle, an die
die befchieferten Dachflächen unmittelbar angefthloffen find. In der heutigen Form
1) Bl.401°. 2) B1.462. ®)Bl.511’. *) Bl.569’. °) Bl.572f. °) Bl.572’. ?°) Bl. 589”.
8) Band 7 Bl. 8. ®) BI.24”.
10) B1. 64. Vgl. auch das Protokoll vom 12. September desfelben Jahres (Einzelheiten der
Abrechnung hier ohne Belang).
11) Diefer Ausdruck bezeichnet nicht den Architekten, fondern den Bevollmächtigten des
Kapitels, der in feinem Namen als Bauherr fungiert.