Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

  
    
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
344 Sakriftei: Baubefchreibung, Inneres 
gefchloffen, mit ausgefchrägten Gewänden, die in halber Tiefe 
       
einen rechteckigen Ein- 
[prung, einen Steinrahmen für die Verglafung, haben. Die Fenfter der Außenwand 
nach Nordweft und Südweft find verdoppelte Rundbogenfenfter in gleicher Ausführung. 
  
    
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Abb. 92. Das Innere der Sakriftei, Blick nach Nordoften 
Der Aufbau ift 
höchft folid. Die Qua- 
dern — Sandfteinqua- 
dern, meift rot, und 
Kalkfteinquadern 
haben einen ganz 
[öhmalen, fihräg be- 
[Chlagenen Rand. Der 
Spiegel ift nie er- 
haben, fein, dicht und 
glatt fCharriert. Man 
bemerkt überall Zan- 
genlöcher. Der Giebel 
der Nordoftwand ift 
in Bruchftein ausge- 
führt, vermutlich erft 
nach 1767. 
Die Erweiterung 
der Sakriftei unter 
Berthold von Henne- 
berg fthließt fich im 
Charakter dem äl- 
teren Bau möglichft 
genau an. Sockel und 
Gefims (diefes ift frei- 
lich erneuert!) wer- 
den mit dem gleichen 
Profil weitergeführt, 
die Fenfter ebenfalls 
paarweife zufammen- 
geordnet. Aber fie figen höher und find (fchmal-rechteckig; die Gewände haben 
eine weniger tiefe Schräge und einen tieferen Einfprung. Die roten, vereinzelt auch 
gelbgrauen Sandfteinquadern find ohne Saum, ihre Scharrierung ift deutlicher: fie 
ift ftets diagonal zu den Quaderkanten geführt, derb, gerade, regelmäßig. Es finden 
fich Zangenlöcher und Steinmegzeichen (f. die Zufammenftellungen unten). 
Der dritte Bauabfthnitt gleicht im ganzen dem zweiten, von dem er aber durch eine 
deutlich wahrnehmbare Fuge getrennt ift. Auch die Anordnung der Fenfter ift etwas 
anders: hier haben wir in der Mitte ein doppeltes, rechts und links je ein einfaches 
Fenfter. Zahlreiche glatte Quadern. Große Steinmetzeichen treten fehr häufig auf. Die 
Spuren der Strebepfeiler, die einft an der Sakriftei errichtet waren (f. oben S. 76 und 
Tafel 15), find noch erkennbar. Die übrigen Außenwände der Sakriftei find eingebaut. 
DAS INNERE 
Auch im Innern fondern fich die drei Teile des Baues deutlich voneinander (Abb. 90 
aufS. 340). Der unregelmäßig begrenzte Raum der erften Sakriftei, in den das gewal- 
  
	        
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