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Sakriftei, Domfchag: Kelche 357
Die zugehörige Patene, 20,9 cm im Durchmeffer, ebenfalls aus Silber und ver-
goldet, trägt in der Mitte ein großes rundes Feld mit einem Weltgericht in Email.
Die Verwandtfchaft des prachtvollen Werkes mit den von Falke und Frauenberger,
und zulegt von Witte zufammengeftellten Stücken, zu denen noch ein — freilich befchei-
denerer Kelch in Wimpfen kommt, ift unleugbar. Witte glaubt an franzöfifchen Ur-
[prung; mir ift die ältere Annahme, nach der die Technik bei uns am Rhein von Bafel
bis Köln geübt wurde, wahrfcheinlicher. Entftanden ift offenbar die ganze Gruppe
diefer Arbeiten in der erften Hälfte des 14. Jahrhunderts; eine zugehörige Patene in
Kopenhagen ift datiert: 1333; den verwandten Sigmaringer Kelch [&hreibt Falke dem
Anfang des 14. Jahrhunderts zu.
5. Ein fechseckiger Kelch (Tafel 68a). Vgl. die zuNr. 4 zufammengeftellte all-
gemeine Literatur. Im Nachlaß Schneiders in der Stadtbibliothek (Fasz.VI, 1)eineSamm-
lung von Notizen und Abbildungen für eine Veröffentlichung des merkwürdigen Stücks.
Der — heute — fehr fthlanke Kelch ift 23,5 cm hoch; der obere Durchmeffer der
Kuppe beträgt 12,9 cm. Er ift aus Silber, vergoldet und mit Emails gefChmückt. Der
Umriß des flachen Fußes fett fich aus fechs Winkeln und fechs flachen Bogen zu-
jammen. Ihnen entfprechen auf der Fußfläche zwölf Felder, die fich nach dem Ständer
zu keilförmig verjüngen. Und zwar laufen die von den Winkeln außen begrenzten
Felder fpit; zu, während die anderen gerade abgefchnitten find, und [fo die Bafis des
[echsfeitigen Ständers abgeben. Die fpitzen Felder find vertieft und tragen je ein
plaftifch gearbeitetes zierliches Liebespaar, das fich fechsmal gleich wiederholt. Die
breiten Felder find mit Emails ausgeftattet: man fieht wieder einen Jüngling, eine
Dame, eine Kampfzene in Grün, Altgold, Braun und Silber auf blauem Grund.
Der Ständer ift durch den Knauf in zwei Teile geteilt; der Unterteil hat einen ftär-
keren Sockel, der mit nafenbefetten emaillierten Spit;bogen ausgeftattet ift, und einen
[&hlankeren glatten Schaft. Diefes Schaftftück dürfte ein jüngeres Einf&hiebfel fein.
Der Knauf ift ein fechsfeitiges Polfter und trägt zierliche vergoldete Ranken in grün-
emailliertem Grunde. Der Oberteil des Ständers hat wieder ein unteres kurzes glattes
(zu Unrecht eingefthaltetes) Schaftftück und ein oberes höheres ausladendes Kopf-
ftück, beide fechsfeitig; am oberen Stück find die Kanten mit Stengeln befett, die je
in ein feingliedriges Blatt auslaufen, das eine Kugel deckt. Diefer Schmuck verftärkt
auf geiftvolle Weife die Ausladung, fo daß die Deckplatte des Ständers in einem
vortrefflich abgewogenen Verhältnis zur Fußplatte der Kuppe fteht, die über einer
ausladenden Kehle aufgefett ift. Alle Teile des Ständers find durch reich profilierte
Ringe voneinander getrennt. Die geraden Flächen der nach oben weiter werdenden
[fechsfeitigen Kuppe find durch feine Stege in rautenförmige und Dreieck-Felder zer-
legt. Diefe zeigen Droleriebeftien in blauem Grund. Endlich findet fich noch auf dem
Grund der Kuppe ein Rund mit einem Reigentanz in Email.
Die Erhaltung des Bechers ift nicht fehr gut. Die Teile find einmal ziemlich roh
zufammengefett worden. Dabei hat man die erwähnten glatten Schaftftücke einge-
[&haltet und dem Stiel dadurch die viel zu hohe Form gegeben: die Verhältniffe find
unmöglich. Dagegen ift glücklicherweife neuerdings nichts „hergeftellt“ worden. Das
Email fehlt teilweife, fo am Sockel des Ständers, am Knauf, aber auch fonft hie und da.
Auch diefer Kelch, offenbar einft zu profanem Gebrauch beftimmt, gehört zu der
unter Nr. 9 erwähnten Gruppe rheinifcher Tieffchnittföhmelzarbeiten. Er ift ein Ver-
wandter des Osnabrücker Kaiferpokals, der von Falke und Frauberger auf Tafel 109/110
abgebildet wird. Auch er ift in der erften Hälfte des 14. Jahrhunderts und vermutlich
am Rhein entftanden.