Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
382 Memorie: Baubefchreibung, Oftwand 
um eine Stufe nach innen vortraten und mittels halbrunder Apfis verbunden waren. 
Vermutlich war der Weftflügel des Kreuzgangs um die Memorie herumgeführt und 
durch einen Flügel längs der Südfeite der Kirche mit dem Oftflügel verbunden. Das 
romanifche Chörlein fprang dann alfo in den Weftflügel des Kreuzgangs vor. Ob diefe 
Annahmen richtig find, ließe fich durch eine Ausgrabung an den entfprechenden 
Stellen vermutlich erweifen. 
Die nach Often gerichteten Seiten des gotifchen Baus find etwa halb fo breit wie 
die drei andern. Sie find mit [&hmalen Blendnifchen ausgeftattet, deren Gewände 
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Abb. 99. Südwand der Memorie 
ebenfo profiliert find wie die der Fenfter, das heißt doppelt gekehlt. Ihre Spitbogen 
find ohne Maßwerk. Die drei breiteren Seiten des Chorfthluffes werden, abgefehen 
von den fihlanken Eckpfeilern, ganz von den zweiteiligen Fenftern eingenommen, 
deren Gliederung, Profilierung und Maßwerk hier innen genau fo ift wie außen 
([. oben S. 374). Das Gewölbe zeigt die Figur eines halben achtftrahligen Sterns (vgl. 
den Grundriß Abb. 98). Es wird durch die Eingangswand genau halbiert: fein 
Scheitel liegt alfo an der Anfchlußftelle an der genannten Wand. Die Rippen, wieder- 
um auf beiden Seiten doppelt gekehlt, laufen in den Ecken zufammen und ver- 
[hneiden fich hier mit der Wand ohne Dienfte oder Konfolen. Ebenfo verfchneiden 
fie fich gegenüber miteinander und mit der Wand oberhalb des romanifchen Ein- 
gangsbogens. Schlußfteine gibt es nicht. Die Scharrierung der gotifihen Quadern ift 
diefelbe wie an den Außenflächen: derb, lang, gerade und diagonal zum Stein geführt. 
Zunächft der Nordoftecke der Memorie findet fich in der Oftwand noch eine flache 
durch einen anfcheinend gotifchen Stichbogen überwölbte Wandnifche. Sie ift nur 
ihres Dafeins wegen bemerkenswert. Hier befand fich aller Wahrfcheinlichkeit nach 
eine Pforte zu dem vorauszufegenden Nordflügel des Kreuzgangs. Als diefer der 
gotifchen Kapellenreihe weichen mußte, und die ftarke romanifche Oftwand der Memorie 
der erften Kapelle zuliebe bis auf einen fehwachen Reft ausgebrochen wurde (f. die 
Grundriffe Tafel 5 und Abb. 98), da mußte auch das romanifche Portal verföhwinden. 
Um die Tragfähigkeit der Mauer zu erhalten, fparınte man jetzt einen Stichbogen in die 
      
  
  
  
  
  
   
    
    
     
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
	        
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