Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Kreuzgang, Baubefchreibung: Oftflügel 
  
  
     
   
  
  
     
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
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Abb. 107. 
den Kreuzgangarkaden 
  
Gewändefockel in 
nämlich flachgekehlte Pfeilerchen, denen eine attifche Bafis aufgefett ift. Der untere 
Wulft diefer attifchen Bafen ift nun hier fehr hoch; er ift weiter in halber Höhe 
wagrecht gefurcht oder durch einen Grat zwifchen zwei Furchen geteilt; mit dem un- 
teren Teil des Wulftes verfchneiden fich die Grate der 
Pfeilerchen. Von diefer Form weicht die Form der ent- 
[prechenden Sockel des Weftflügels einigermaßen ab. 
Hier ift der untere Wulft flacher (vgl. Abb. 107); er ift 
nicht wagrecht gefurcht oder geteilt, und überragt das 
Pfeilerchen, fodaß deffen Grate ftumpf an ihm enden, 
nicht fich mit ihm verfchneiden. Diefe Behandlung 
herrfcht, wie gefagt, im Weftflügel. Sie findet fich aber 
auch noch in den erften anderthalb Arkaden des Süd- 
flügels (nur innen im Kreuzgang!), dann tritt neben 
ihr die andere, die des Oftflügels, auf um allmählich 
herrföhend zu werden; an der Außenfeite des Süd- 
flügels gegen den Garten findet fie fich ausfChließlich. 
Diefe Feftftellung ift deshalb wichtig, weil fie uns zeigt, 
daß die drei Flügel des Kreuzgangs fo nacheinander 
entftanden find, wie ich fie befChreibe. 
Die Ofiwand, die nach dem Grundriß des Gudenus (S. 4) dreimal durchbrochen 
war, ift heute ohne jede Öffnung. Dagegen ift in die Arkade bei der Herftellung im 
vierten Joch (im fünften, wenn man das Eckjoch mitzählt) ein Ausgang gebrochen 
worden, gleich den genannten Ausgängen im Weft- und Südflügel. 
Die Notwendigkeit, zwifchen dem runden Treppenturm am Dom und,dem gegen- 
überliegenden Teil der Stiftsgebäude einen Durchgang zu laffen, fowie der Anfchluß 
des Kreuzgangs an diefe Stellen und an den Dom führten zu einer ebenfo un- 
bekümmerten wie reizvollen Löfung in der Kreuzgangarchitektur am Nordende des 
Oftflügels (Abb. 108). Zunächft war. oder wurde die Weftfeite des Treppenturms nach 
dem Kreuzgang zu in deffen Flucht gerade ab- 
  
  
   
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
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gefchnitten. Von der fo fich ergebenden Ecke i 
aus ift nun ein Scheidbogen nach der [chräg 
gegenüberliegenden Ecke f des hier endenden 
Stiftsgebäudes gefchlagen. Nicht an der Ecke i, 
fondern etwas weiter nördlich fegt dann ein 
breiter Gurtbogen an, der quer herüber nach m, 
einem heute in der Wandverftärkung aufge- 
gangenen Strebepfeiler (f. den urfprünglichen 
Zuftand in Hundeshagens Grundriß) geht. 
Diefer Gurtbogen zeigt ein breites, an beiden 
Kanten doppelt gekehltes Band. k und I end- 
lich find die Kanten zweier Eckpfeiler, die 
dem Mauerkörper der Südwand der Kirche 
angehören. Von ihnen hat der öftliche einen 
zweimal verjüngten Sockel, während der weft- 
liche ganz glatt auffteigt. Mit ihnen verfChnei- 
  
  
  
   
  
Abb. 108. Die legten Joche am Nordoft- 
endedesKreuzgangs,nachHundeshagen 
den fich die Schildbogen, Rippen und der 
tiefere mehrfach gekehlte Blendbogen, der 
So find .zwifchen die 
das Portal umrahmt. 
  
   
	        
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