Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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Kreuzgang, Denkmäler 417 
gangs eingehende Beobachtungen in diefer Richtung nicht mehr zu): er ift ganz und 
gar nicht mehr der alte. Einft lagen die Grabffeine über den Gräbern im Fußboden, 
die Wände waren mit Malereien und Gedächtnis-Denkmälern jeder Art gefchmückt: 
Der Kreuzgang fah völlig anders aus. Wir werden weiter unten zufammenfaffen, 
‚as alles in den Unglücksjahren um 1800 verfchwunden ift. Halten wir uns zunächft 
unferer Aufgabe gemäß an das Vorhandene. Der Kreuzgang ift ja nicht leer; es ift 
noch immer, oder richtiger gefagt: auch jett wieder ein ganzes Mufeum, das wir zu 
verzeichnen haben. Jetzt wieder — denn keineswegs haben alle oder auch nur die 
meijten der Denkmäler, die heute hier aufgeftellt find, immer (oder wenigftens feit 
längeren Zeiten) hier geftanden. Vielmehr hat eine völlige Umgeftaltung des urfprüng- 
lichen Zuftands ftattgefunden. Allein fehon die oben (S. 397 f.) vermerkte Tatfache, daf 
der Fußboden beträchtlich erhöht worden ift, lehrt, daß keine einzige der am Boden 
liegenden Platten mehr an ihrem alten Plate liegt.?) Man kann fich leicht überzeugen, 
daß ihre urfprüngliche Anordnung eine andere gewefen fein muß: die arabifchen 
Ziffern nämlich, die fehr viele der Steine tragen (und aufdie wir fofort zurückkommen), 
jtellen keine fortlaufende Reihe mehr dar. Bei der Herftellung des Kreuzgangs in den 
Jahren nach 1800 (befonders 1840 —42) wurden zahlreiche Platten gehoben und an 
die Wände geftellt,?) die vordem einenanderen weit reicheren Schmuck trugen (f. unten). 
Dazu kamen weitere Grabfteine aus dem Kreuzganggarten, aus der Memorie und der 
Nikolauskapelle, aus dem Dom, ja auch aus anderen Mainzer Kirchen, die im Beginn 
des 19. Jahrhunderts abgeriffen oder weltlichen Zwecken eingeräumt wurden (z. B. 
aus Liebfrauen oder St. Mauritius). Weiter fammelte man dankenswerter Weife hier 
die Überrefte von Bauteilen oder Denkmälern aller Art, die im Bereich des Domes 
(oder auch wieder anderswo) aus dem lebendigen Organismus der Kirche ausgefchieden 
wurden. So kam der heutige Beftand zufammen. Und man wird demgegenüber be- 
greifen, daß es nicht leicht, daß es in einzelnen Fällen überhaupt nicht mehr möglich 
ift, die Herkunft der Stücke feftzuftellen. Wir verzeichnen, was wir ermitteln konnten. 
Maßgebend war dabei der Zuftand des Kreuzgangs im September 1918.4) Bei der 
Beftimmung der Überrefte und Denkmäler leiften vor allem zwei Überlieferungen 
die wertvollften Dienfte: einmal die fchon fo oft genannte Dombefthreibung Bourdons 
(f. oben S. 169) und — teilweife auf fie geftügst — J. V. Gudenus (f. oben ebenda). 
Bourdon hat nicht nur die Epitaphien an den Wänden des Kreuzgangs (wie deffen 
ganze [onftige Ausftattung) forgfältig verzeichnet,) er hat auch die fämtlichen Grab- 
jteine, die zu feiner Zeit im Fußboden lagen, aufgenommen, und er hat ihnen dabei, 
') Es würde fich lohnen, die von Bourdon mitgeteilte Befchreibung des Kreuzgangs (f. unten) 
auch auf folche Gefichtspunkte hin einmal genauer durchzunehmen. So ergeben [ich z. B. für 
die Beftattungen im Kreuzgang auf Grund von Bourdons Epitaphienwerk für die Zeit bis 1730 
folgende Zahlen: Kanoniker des Domftifts: etwa 55 (darunter aber nur ganz vereinzelt 
Dignitäre und 40 ohne Grabftein), dagegen Domvikare: über 125. 3eftattungen von Laien: 
etwa 76; diefe verteilen fich auf die drei Flügel folgendermaßen: Weftflügel 4, Südflügel 22, 
Oftflügel 50 (unter den zulegt angegebenen befinden fich auch einige Familiengräber). 
°) Vgl. übrigens Fr. Werner, Der Mainzer Dom und feine Denkmäler I. 1826. S. 342. 
®) Schon Gudenus (II S. 908) hatte fich dafür erklärt, man folle doch alle noch erhaltene 
Steine heben und an den Wänden aufftellen: foretque tot hujus- basilicae quondam patrum 
venerabilium conspectus oculis viatorum, piae recordationis ergo, perquam gratus acceptissi- 
musque. ‘) Das betonen wir, weil auch jetst noch fortwährend Veränderungen vorkommen. 
Neue Stücke werden eingereiht, andere umgeftellt ufw. 
°) Sein Werk ift wie für die Denkmäler des Doms, fo auch für die des Kreuzgangs die 
reichfte Quelle. Ihm ift auch Gudenus ganz offenbar ftark verpflichtet. Es ift fehr zu beklagen, 
daß die fo wertvolle Handfchrift noch nicht gedruckt ift. 
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