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Kreuzgang, Denkmäler: Südflügel Nr. 20 437
das Profil des großen unten offenen Dreipaffes, der dem Bogenfeld vorgeblendet ift.
Den Zwickeln des Dreipaffes find Runde mit Dreipäffen einbefchrieben. Aus der
Platte des Bogenfeldes fpringt nahe dem unteren Rande mit fünf Seiten eine aus dem
Achteck konftruierte Konfole vor. Ihren unteren Abfchluß vermittelt mit der Bogen-
feldplatte eine große von einem Laubkranz umfchloffene Maske, die auch noch auf
die Unterfeite der Platte übergreift. Der Konfole entfpricht oben im Bogenfcheitel ein
ebenfalls aus dem Achteck konftruierter Baldachin mit hübfchem Maßwerk in den
wimpergbekrönten Fenftern. Sein oberer Abfchluß fehlt. Diefe ganze Architektur
ift einheitlich, aus rotem Sandftein gearbeitet und — heute — mit gelbbrauner Farbe
dick überftrichen.
Auf der Konfole unter dem Baldachin fteht eine — zugehörige — Madonnamit
dem Kind, 1,08 (mit der Konfole 1,28) m hoch, aus einem feinen gelblichen Kalk-
ftein. Ergänzt find ihre rechte Hand (das gleichfalls neue Szepter ift aus Holz), Zacken
der Krone, kleinere Stücke am Gewand; am Kind der Kopf und die beiden Füßchen.
Auch diefe Figur ift entftellend dick gelbbraun angeftrichen. Tafel 81,a.
Für den Stil find bezeichnend der birnförmige Schnitt des Gefichts mit vollem Unter-
geficht, diehochgeföhwungenen flachen Augenbogen, die niedlichen, aber vollen Formen
von Nafe, Mund und Kinn, das maffig zufammengenommene, nicht plaftifch gegliederte
Haar, in deffen Oberfläche dann allerlei Lockengekräufel flach eingegraben ift. Im
Gewand beherrftht den Gefamteindruck der eng und flach um den Oberkörper gezogene
Mantel, deffen eines Ende aufgenommen und ziemlich ftraff wie eine Schärpe von rechts
unten nach links oben herumgelegt ift, um über den rechten Unterarm herabzufallen.
Diefes Motiv verdeckt völlig den oberen Verlaufder Diagonalfalte zwifchen den Beinen.
Von einer einheitlich kalligraphifchen Durchbildung der ganzen Figur ift alfo keine
Rede mehr: die Motive durchkreuzen einander und gewinnen felbftändiges Leben.
Nimmt man dazu die erwähnte, fleifchige, lebendige Bildung der Gefichtsoberfläche
und beobachtet man endlich, daß die linke Hüfte nicht nur nach rechts, fondern auch
kräftig nach vorn ausgefchwungen ift, fo wird ganz deutlich, daß wir ein Werk vor
uns haben, das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entftanden fein muß. Im
übrigen ift die Madonna wie das ganze Portal ein erfreuliches Denkmal feiner Zeit,
die als eine Zeit des Übergangs freilich mehr gefchichtlich intereffante, als unmittelbar
eindrucksvolle Werke hinterlaffen hat.
Zum Schluß ift noch die Frage aufzuwerfen, ob diefes unfer Portal identifch fein
könnte mit dem Portal der Liebfrauenkirche, das ein Stich des Mainzers Karl Matthias
Ernft feftgehalten hat,!) und das nach Schaab (II S. 142) an der Nordfeite der Kirche
einen Eingang vom Markt und von der Seilergaffe her bildete. Mir fCheint, man muß
die Frage verneinen. Denn wenn auch eine Übereinftimmung der beiden Portale in
einzelnen Zügen nicht beftritten werden foll, fo find doch der Abweichungen zu viele
und zu wichtige, als daß man an eine Willkür des Stechers oder an Veränderungen
beim Wiederaufbau der Werkftücke denken könnte. Daß die Gewände-Stäbe auf dem
Stich polygone Sockel und Kapitelle haben, wäre noch erklärlich: die entfprechenden
Werkftücke könnten beim Abbruch befchädigt und ausgefthieden worden fein. Aber
der Stich zeigt vier Gewände-Stäbe und unfer Portal hat nur drei. Überdies hat der
Baldachin oben im Stich eine andere Gliederung, dem Bogenfeld fehlen die Masken-
Konfolen, und vor allem hat diefes Bogenfeld einen ganz anderen Figurenfchmuck.
In unferem Portal aber ift die Konfole für die Marienfigur mit der Bogenfeldplatte
(famt ihrem Blendmaßwerk) aus einem Stück; und fie zeigt fonft durchaus keine
‘') Ein Exemplar in der Stadtbibliothek. Vgl. Schrohe, Auff. und Nachw. Mainz 1912, S. 160.
Madonna mit
dem Kind