Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

     
   
  
  
  
  
  
  
    
    
   
    
    
    
   
  
  
  
    
    
   
    
    
    
   
    
    
     
  
  
     
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Abb. 11. Portal im Südoftturm. Die Linie a—b 
[ammenhän- bezeichnet dieGrenzezwifchen derälterenArchi- 
genden Bau- tektur des Turmes und der jüngeren der Kirche. 
periode angehören. Das ift auch angefichts der Gleich- 
artigkeit der Arbeit die nächftliegende Annahme. 
Die Architektur der kleinen Fenfter ift aus Abb. 10 zu 
erfehen. Ihre Laibungen find aus großen aufrechtftehenden Platten hergeftellt, ebenfo 
find fie mit Platten gedeckt. In die Platte, die den äußeren Teil des Fenfters nach 
oben fchließt, ift jedesmal ein nach außen fich erweiternder Rundbogen eingearbeitet; 
überwölbt find die Fenfteröffnungen alfo nicht. Man beachte die Behandlung der Stein- 
flächen (an den Laibungsplatten): fie find durch diagonal geführte glatte Streifen in vier 
dreifeitige Felder zerlegt („aufgezogen“). In der Mitte der Platten ift häufig das hand- 
breite Loch zu bemerken, das zum Aufwinden der Platten mittels des Wolfes diente. 
Urf[prünglich haben die Türme nach Weften frei geftanden, das zeigt die Fenfteranord- 
nung. Jeßt ift je das erfte (nach Weften gehende) Fenfter der vier unteren Fenfterfyfteme 
zugefeßt. Erftvon der Mitte des dritten Gefchoffes an find jedesmal alle vier Fenfter offen. 
Von den Türen, die die Türme aufweifen, find die beiden Zugänge von den Seiten- 
[chiffen (oder Eingangshallen) der Kirche aus urfprünglich. Die Abb. 11 macht die 
Anlage — fie ift bei beiden Türmen ganz gleich — deutlich. Der nach der Kirche zu 
liegende Teil bis zur Linie a—b ift vorgeblendet. Die Fuge ift in der Tür des Süd- 
turmes an der Oftfeite rein erhalten, an der Weftfeite beim Anbau des äußeren Teils 
durch das Übergreifen dreier jüngerer Quadern verwifcht. In der Tür des Nordturmes 
ift die Fuge an den entfprechenden Stellen ebenfo wahrnehmbar. 
Die Seitenflächen find mit Quadern verkleidet, die innerhalb der Fuge ganz den 
Charakter, auch die Bearbeitung der Spindelquadern zeigen, außerhalb der Fuge, 
nach der Kirche zu, fich dagegen ebenfo deutlich zu den Quadern der Eingangshallen 
ftellen. Über der ganzen urfprünglich zum Turm gehörenden Türöffnung, alfo wieder 
bis zur Fuge, liegt ein einziger riefiger Sandfteinblock. Oberhalb des engeren Teils 
greift er weiter herab, oberhalb der Türerweiterung, nach dem Turm zu, ift er höher 
ausgearbeitet. Auch diefe gewaltige Sturzplatte zeigt die Bearbeitung der Spindel- 
quadern. Die Stirnfläche nach dem Turm zu ift dachförmig abgefchrägt. Die Fußboden- 
höhe fcheint nicht mehr die alte. 
Refte einer zweiten urfprünglichen Tür find in beiden Türmen weiter oben erhalten. 
In beiden Türmen führt oberhalb des vierten Fenfterfyftems, alfo unterhalb der Mitte 
 
	        
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