Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

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464 Kreuzgang, Denkmäler: Oftflügel Nr. 56—57 
Auferftehung Auf .der genannten Widmungsinfährift Bruchftük einer Auferftehung; | 
60x57 cm groß, Tuff. Erhalten ift nur ein Stück der Hintergrundlandfihaft mit 
zwei von den Frauen mit Salbenbüchfen. Zweites Viertel des 16. Jahrhunderts. 
Ebenda weiter: Kopf, vielleicht von einem heiligen Sebaftian; 21 cm hoch, roter 
Sandftein ; tüchtige Arbeit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, leider fehr zerftört. 
Konrad Nr. 56. Grabftein des Ehepaares Konrad Goldfchmid von Frank- 
Goldfchmid furt + 1475 und feiner Ehefrau. Bourdon Nr. 178 S. 173. Der Stein trägt die Nr. 177: 
möglicherweife liegt ein Fehler des Schreibers unferer Bourdonhandfthrift vor. 
Die Platte lag einft im Oftflügel im vierten Joche von Norden unter dem Schluß- 
ftein Nr. 21 (f. den Grundriß auf Tafel 76). Vermutlich wurde fie bei der Herftellung 
des Kreuzgangs in den vierziger Jahren gehoben und an die Wand geftellt. Sie ift 
1,09 >< 1,72 m groß, aus rotem Sandftein und fehr ftark abgetreten. Die untere Hälfte 
deckt die in fieben Zeilen quer laufende Infchrift. Die obere Hälfte zeigt innerhalb 
eines einfach abgefthrägten [Chmalen Rahmens in flachem Relief die Bruftbilder eines 
Ehepaares in betender Haltung. 
Die Infchrift — gotifche Minuskel mit einzelnen großen Buchftaben ift zum 
größeren Teile unlesbar. Sie lautete nach Bourdon folgendermaßen: Anno domini 
m cccc Ixxv die | mensis vii (?) junii obiit discretus Conrad Goltsmid von Frank- 
furt Anno vero Ixx die mensis xxx - (?) Marcii obiit discreta - 
Anbetungder Auf Nr.-56. Bruchftück einer Anbetung der Könige; 56x58 cm, Tuff. 
Könige „Feiner“ Stil vom Anfang des 17. Jahrhunderts, vgl. oben S. 183, S. 289 und öfter. 
Breiden- Nr. 57. Reliefbild: Maria mit dem Kind, Stiftung des Domdekans Bernhard 
bachfche yon Breidenbach +1497. Fr. Th. Klingelfchmitt, Ein Mainzer Madonnenrelief von 1484. 
Madonna Kajender Heffenkunft 1914 S. 15 ff. Phot. Kroft. 
Das Denkmal ftammt aus der 1803 ff. abgebrochenen Liebfrauenkirche. Es ift aus 
zwei Stücken zufammengefett. Da ift eine Infchrifttafel, 92 cm breit und 25,5cm hoch, 
aus grauem Sandftein, in die Wand eingelaffen. Darüber erhebt fich das Bild der 
Maria in einem Rahmen, deffen Sockelleifte oben abgefchrägt und an der Unterfeite 
reich profiliert ift (es folgen fich von oben nach unten ein Rundftab, eine tiefe Kehle, 
ein kantiger Stab und abermals ein Rundftab). Außen ift diefer Unterfeite an jedem 
Ende ein Wappen angelegt. Die Seitenleiften des Rahmens find beiderfeits gekehlt 
und vorn von Rundftäben auf polygonen Sockelchen mit einwärts gefChwungenen Seiten 
begleitet; dasfelbe Profil ift auch an der Innenfeite der Oberleifte herumgeführt, die 
oben mit einem flach gekehlten, rechts und links abgewalmten Pultdach an die Wand 
anfchließt. In diefem Rahmen alfo wird in hohem Relief über der Mondfichel das Bruft- 
bild der Maria fichtbar, die, gekrönt, von einem Strahlenkranz umgeben, den nackten 
Jefusknaben in den Armen hält. Auch diefes Bildwerk ift aus grauem Sandftein; es 
mifßt 1,11><1,29 m; das Ganze mit der Infchrifttafel ift darnach rund 1,55 m hoch. 
Beide Hände des Kindes und der Gewandzipfel, den es in der Linken hält, find in 
Gips ergänzt. Auch fonft find noch kleinere Teile im Gewand und im Rahmen aus 
Gips. Das Denkmal ift gelbgrau geftrichen. 
Die Wappenfchilde find Breidenbach und Bicken. Offenbar alfo ift das Relief eine 
gemeinfame Stiftung der beiden Reifegenoffen Bernh. von Breidenbach und Phil. von 
Bicken (der dritte, Johann von Solms, war auf der Reife geftorben). Und man mag 
fich denken, daß fie erfolgte, ein vor oder auf der Fahrt nach dem Heiligen Lande an 
die Gottesmutter gerichtetes Gelöbnis einzulöfen, oder auch ohne ein folches, jeden- 
falls nach der glücklichen Heimkehr, zum Dank an Maria. Diefe Annahme, die Klingel- 
[&hmitt a. a. O. entfprechend begründet hat, fCheint die Infchrift zu beftätigen. Sie ift 
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