Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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482 Kreuzgang, Denkmäler: Garten Nr. 84 - 87 
formen ift 9,5 cm hoch und 70 cm breit. Auf ihr fteht in einer quadratifchen Umrah- 
mung in fauber eingehauenen Kapitalen mit überhöhten Anfangsbuchftaben, die einzel- 
nen Worte durch Punkte getrennt, die Grabfchrift; fie lautet: Admodum reverendus et 
perillustris dominus Franciscus Georgius baro a Schönborn, dominus in Reigelsberg, 
huius ecclesiae metropolitanae custos, obiit 16. Julij 1674. 
Möglicherweife war diefe Platte in der Gruft felbft angebracht. Als im Jahre 1868 
zwifchen der Barbara- und Viktorkapelle die neue Stügmauer aufgeführt und der 
Barbara-Altar entfernt wurde (f. oben S. 188 und 26), mag bei den Fundamentie- 
rungsarbeiten die Gruft angefchnitten und bei diefer Gelegenheit die Platte von ihrem 
urfprünglichen Standort entfernt worden fein (vgl. das zu Nr. 85 Bemerkte). 
Joh. Godfr, Nr. 84. Grabftein des Domkapitulars Johann Godfried Chriftoph 
Chriftoph v. von Franckenftein in. Ocftadt + 1703. 
Aranckenitein." er Stein ftand urfprünglich in der 1703 zugemauerten Öffnung des romanifchen 
Portals in der Memorie unter dem Bilde des heiligen Martinus. Hier verzeichnen ihn 
Bourdon und Joannis II S. 360. Das Denkmal ift eine einfache rechteckige Platte aus 
[fehwarzgrauem Marmor, 2 m hoch und 1,02 m breit mit profiliertem Rande. Die 
obere Hälfte der Fläche nimmt das Familienwappen des Verftorbenen ein, feitlich 
davon die Ahnenfchilde; heraldifch rechts: 1. v. Franckenftein, 2. v. Kerpen; links: 
3. v. Eppe, 4. v. Amelunxen. Unter dem Wappen ift ein Totenfchädel angebracht; er 
dient als Halter einer nach den Seiten in Knoten gerafften und in langen Zipfeln herab- 
hängenden Draperie, die die Grabfchrift umrahmt; in ihr ift der fälfChlich als Fridericus 
eingehauene Vorname in Godfridus geändert. 
Joh. v. Nr. 85. Platte mit der Grabf[chrift des Dompropftes Johannes von 
Heppenheim Heppenheim genannt v.Saal + 1672. 
Rechteckige Platte aus rotem Sandftein, 90 cm hoch, 75 cm breit, mit der Infihrift: 
Joannes ab Heppenheim dictus a Saal, praepositus Moguntinus, obüt 3. Februarii 
medio duodecimae postmeridianae anno domini MDCLXXII. Die Infchrift iftin derben 
Kapitalen eingehauen und umgeht eine blafige Stelle in der Mitte des Steines. 
Das Familiengrab derer von Heppenheim genannt v. Saal befand fich in der Bar- 
barakapelle, wo auch Joh. v. Heppenheim beigefett war; feine heute verf&hwundene 
Grabplatte, die vor der Mitte des Altares lag und außer der Grabfchrift auch noch den 
üblichen Wappenfchmuck trug, verzeichnet Bourdon.!) Unfere Platte mit Infchrift aber 
erwähnt er nicht; vermutlich war fie in der Gruft felbft angebracht und gilt auch von 
ihr das zu Nr. 83 Bemerkte. 
Grabfteindes Nr. 86. Grabftein eines Unbekannten des 14. Jahrhunderts. Die Platte, 
i4. Jahrh. 1,97 > 0,88 m groß, aus rotem Sandftein, trägt in ihrer Mitte in großem Maßjftab ein 
[hräggeftelltes Wappen mit Helm. Deffen Bild hat fich nicht deuten laffen: der Buch- 
ftabe S in Schild und Helm deutet auf ein bürgerliches Wappen. Auch die Infchrift, 
die in gotifchen Unzialen .eingehauen war, verfagt die Antwort: fie ift bis auf den 
Schluß IN PACE AMEN zerftört. ; 
Philipp von Nr. 87. Grabftein des Domherren Philipp von Königftein + 1509. 
Königftein Joannis II S. 356. .Bourdon Nr. 14 S. 119. 
Die fehr ftark verwitterte Platte lag zu Bourdons Zeit in der Memorie; fie ift 
2,25 1,10 mgroß, aus rotem Sandftein und zeigt in flachem Relief das Bild des Dom- 
herren mit gefalteten Händen. Die, wie es fcheint, mit erhabenen Buchftaben ein- 
gehauene Infchrift war fchon zu Bourdons Zeit kaum lesbar; er ergänzt fie aus Hel- 
') Zu dem, was Schrohe in der Feftfchrift für Fr. Schneider S. 157 Anm. 56 aus Gudenus II, 
583 anführt, find Bourdons Angaben über die Infchriften der Barbarakapelle zu vergleichen. 
      
   
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
   
     
   
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
    
    
   
  
  
    
	        
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