Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

    
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Gothardkapelle: Das Äußere 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
PIREbLEr 
  
  
Abb. 115. Nordfeite der Gothardkapelle, urfprünglicher Zuftand 
dem Horizontalgefims hinläuft; das Mittelfeld fchließt oben ein großer Rundbogen 
ab, deffen Scheitel dicht unter dem Gefims liegt. So umrahmt er die kleine Pforte, 
deren nach außen rechtwinklig gefchnittenes, nach innen ausgefthrägtes Gewände in 
[feinen oberen Teilen gotifch umgeftaltet ift. Offenbar empfand man, als das Ni 
des Platzes vor der Kapelle jtieg, das Bedürfnis, die Pforte zu erhöhen. Das mag im 
15. Jahrhundert gefchehen fein. Der Bogen zeigt im abgefchrägten G 
dünne Rundftäbe und einen mittleren ebenfo dünnen Birnftab, d 
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Die Scharrierung ift derb und gerade. Im weftlichen Wandfeld fist ein kleines Rund- 
bogenfenfter mit nach außen und innen einfach abgefchrägtem Gewände. Das Fenfter 
im Öftlichen Feld ift gotifch erneuert, vermutlich gleichzeitig mit dem Portal. Der mit 
Nafen befette Spitbogen ift flach gekehlt: man wird annehmen dürfen, daß die jüngfte 
Auswechfelung des Bogens die urfprüngliche Form treu bewahrt hat. 
Die obere Zone der Wand, die in einer Ebene mit den Vorlagen des Untergefchoffes 
jteht, nimmt eine Galerie ein, in Konftruktion und Form der Galerie der Oftapfis 
des Doms fo verwandt, daß es genügt, auf die Abbildungen zu verweifen (Abb. 115, 
Tafel 85,d und oben S. 43 Abb. 20:6 und S. 51 Abb. 24,b). Hervorzuheben ift nur, 
daß neben den fteilen attifchen Bafen ohne Eckzier vereinzelt auch ein etwas flacheres 
Profil mit Eckknollen vorkommt (f. oben S. 119 Abb. 60: 9 und 10), und daß neben 
den föhmucklofen Korbkapitellen auch Würfelkapitelle mit zweifach abgefetgtem Schild 
[tehen. Auf die Galerie führt in der Weftecke eine kleine Tür, außen mit geradem 
Sturz: fie ift urfprünglich. Dagegen find die Fenfter fämtlich erneuert. Sie find bei 
der legten Herftellung an die Stelle der großen Fenfter des 16. Jahrhunderts getreten, 
die photographifche Aufnahmen älterer Zeit noch zeigen. Das Hauptgefims ift nicht 
mehr das alte. Auf Abb. 115 fieht man deutlich. daß die oberften Steinfchichten 
Flickmauerwerk find: wie die Wandflächen urfprünglich oben begrenzt waren, läßt 
fich indeffen aus dem Zuftand der Oftfeite erfchließen. 
   
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
   
  
   
   
  
    
   
  
   
    
     
   
    
  
   
  
    
   
    
    
  
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