50 Baubefchreibung, Äußeres: Oftbau
Material handelt: es ift härter als der Mainfandftein. Sein Bindemittel ift kiefelig, nicht
tonig wie bei diefem.
Sehr merkwürdig ift die Tatfache, daß am Südportal die Steinarten ganz gemifcht
auftreten: die Kapitelle rechts beftehen — abgefehen von dem erneuerten Stück —
aus grau-weißem Sandftein (fie find rot bemalt!). Ebenfo ift links das Kapitell, links
von dem Hinterteil des Löwen, graugelb. Dagegen ift der Löwe felbft wie fein Gegen-
über und der Widder dazwifchen aus rotem Sandftein gearbeitet.
Die Bearbeitung diefer Teile hat Schneider (Sp. 149 Abf. 3 mit Abb. 4) richtig
charakterifiert, nur daß es fich eben hier überall nicht um Main-, fondern um Haardt-
fandftein handelt. Die Kapitellzone des nördlichen Portals ift geftockt, was hervorge-
hoben werden muß. Ebenfo ift das füdlichfte (halbe) Kapitell der Apfisgalerie geftockt.
Alles andere ift ebenfo behandelt wie die gefamte Schaufläche im Innern diefer
Bauteile, bei deren Befchreibung weiteres darüber zu fagen fein wird.
Oberhalb der Portale wechfelt an den Seitenflügeln, aber nur an diefen, nicht auch
an der Apfis — ungefähr der Höhe der Stockwerke des Innern entfprechend (vgl. den
Schnitt Abb. 9) — das Material. Es folgen zunächft auf beiden Seiten Schichten kleinerer
Kalkbruchfteine, ziemlich rauh gelaffen, dazwifchen einzelne ebenfo rauhe Sandfteine,
alles offenbar auf Put berechnet. Hierauf kommen etwas regelmäßigere Schichten;
auch fie find noch nicht fehr glatt, wie es fcheint vorwiegend Buntfandftein; weiter oben
Kalkftein. Diefer Abfchnitt fit etwa in der Höhe der oberen Chorhallen. Dann erft,
oberhalb diefer Hallen, fegt ein eigentliches Quadermauerwerk ein: niedrige, aber
gut bearbeitete Kalkfteinguadern mit fchmalem Saum und flachem Spiegel. Diefer
legte Abfchnitt ift aber nur am Nordflügel einheitlich. Am Südflügel beginnt das gute
Quaderwerk fchon in der Höhe des Fenfterbogens. Es find aber nur drei Schichten
fo folide ausgeführt: darüber folgt hier noch einmal kleinfteiniges, rauhes Bruchftein-
mauerwerk mit ausgeftrichenen Fugen. Die Eckpfeiler find unten aus Buntfandftein-
quadern der befchriebenen Art aufgeführt. Ungefähr oberhalb der Chorhallen wechfelt
auch hier das Material: die oberen Teile beftehen aus Kalkfteinquadern.
Während die Außenfeite der Apfis bis oben den Buntfandftein zeigt, find die Eck-
pfeiler des Chores zufeiten der Apfis nicht ebenfo einheitlich. Sie machen vielmehr
den Übergang zum Kalkftein mit: etwa in der Höhe der Bogen der Apfisblenden
treten Kalkfteinquadern auf, oberhalb der Apfisgalerie herrfchen fie allein.
Endlich finden wir an der Rückwand der eben genannten Apfisgalerie in nahezu
regelmäßigem Schichtenwechfel mit Sandfteingquadern wiederum Kalkfteinquadern
von fehr guter Befchaffenheit und forgfältiger Behandlung.
Schon Schneider und noch vor ihm andere haben geltend gemacht, daß aus diefem
unregelmäßigen Wechfel nicht notwendig auf verfchiedene Bauzeit für die einzelnen
Partien gefChloffen werden muß. Man hat nachweislich (f. darüber unten) beim Aufbau
diefer Oftteile älteres Material mitverwendet, wie es eben zur Hand war. Zweifellos
follten diefe großen, wenig gegliederten Flächen geputt werden; man wird fehwerlich
irren, wenn man der Farbe einen wefentlichen Anteil an der einftigen Wirkung der
ganzen Oftfront beimißt.
Immerhin fcheint es mir doch angebracht, den ganz einheitlichen Übergang zum
Kalkftein von einer beftimmten Höhe an nicht als Zufall zu betrachten. Und wenn
wir den gleichen Wechfel in entfprechender Höhe auch im Innern wiederfinden werden,
dann haben wir uns diefer Wahrnehmung zu erinnern.
An der Apfis — namentlich unterhalb der Galerie und an den Quadern der Rück-
wand diefer Galerie —, an den Eckpfeilern der Flügelbauten oben und vereinzelt auch
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