Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
em in der Apfis- 
erhältniffen (vgl. 
"hnoch bis 1819 
vurden erft 1828 
tes aufTafel3a 
Ihrfcheinlich ein 
Kalkbruchftein, 
ern waren felbft 
et. Leider find 
nzige erhaltene 
t aus Kalkftein, 
r auch unten an 
ıneider Sp. 32 f.) 
ımgebaut. Man 
rte die Galerie, 
hoß mit reichen 
dann ein hoher 
choß gegen den 
ftand, den man 
ußen mit einer 
nbefetgten Drei- 
gere (allerdings 
im zu erkennen. 
.2 S.8) und bei 
nals umgebaut. 
4 S. 10), Hollar 
ver (auf Tafel 1) 
ne mit Zwiebel- 
ufgefett wurde, 
ere Wahrfchein- 
lelm noch 1572 
r auch die Per- 
hoffen, daß die 
ganz deutlichen 
‚en Oftbau ver- 
‚etragen haben. 
genötigt, wovon 
nnt, wurde der 
mit Zinkplatten 
1 13; vgl. oben 
der Wimperge 
Bewegung der 
itigung der ge- 
Baubefchreibung, Äußeres: Langhaus 53 
famten alten Turmrefte und zum Neubau. Jegt wurden auch die letzten Spuren der 
Gotik vollends befeitigt. 
Wie die genannten älteren Anfichten — befonders deutlich Hundeshagen, vgl. auch 
Tafel 13 — lehren und oben fChon ausgeführt wurde, hatten auch die Seitentürme 
gotifche Auffäge und Helme: fie entftammten einer fpäteren Zeit als der gotifche Auf- 
bau auf dem Mittelturm. Auch unfere Tafel 13 läßt erkennen, daß fie vermutlich erft 
im fpäteren 15. Jahrhundert entftanden find. Weiter aber waren im 14. oder 15. Jahr- 
hundert auch die Dächer verändert worden: Auflagen auf den Giebeln (die z. B. auf 
den Zeichnungen Hundeshagens noch vortrefflich zu fehen find) ermöglichten eine 
fteilere Neigung der Dachflächen. Endlich zog fich von den Eckverftärkungen des 
romanifChen Mittelgiebels an der ganzen Oftfeite über dem romanifchen Gefims eine 
gotifche Baluftrade hin: fie ift namentlich auf der Zeichnung de Beyers gut zu fehen, 
und Refte hatten fich noch bis ins 19. Jahrhundert herein gerettet. Jettt wurde das alles 
befeitigt. Bis 1793 aber prangte der ganze Oftbau in entfchieden gotifchem Gewande. 
Man verfuche, fich mit Hilfe unferer Rekonftruktion die einftige Wirkung des Oft- 
baues wieder lebendig zu machen, als er noch auf dem Kuppelturm einen ftumpferen 
Helm trug und im Ton einheitlich war (heute ftören, abgefehen von dem ganz unglück- 
lichen viel zu hohen Helm, befonders die abfCheulich kalten Farben am Hauptturm 
mit ihren harten Gegenfägen und die Verwahrlofung der unteren Partien, die nicht 
fo fehr die ehrwürdige Patina des Alters als das Ergebnis unvorfichtiger Herftellungen 
des 19. Jahrhunderts ift). Man denke fich das Ganze, wie es etwa im 13. Jahrhundert 
ausge[ehen haben mag. Man wird fich geftehen, daß ein auffallender Gegenfag zwifchen 
den gefthloffenen, faft finfteren, burgartigen Seitenteilen mit ihren trogigen Türmen 
und der reich durchgebildeten Mitte befteht, die ausladend und wieder fich öffnend 
dem Betrachter entgegenkommt, den Bedürfniffen entwickelterer Sinne zu dienen 
fucht und in ihrem wirkungsvoll gegliederten Aufbau in ganz anderem Grad vom 
Innenraum Kunde gibt als die Seitenteile. Es ift deutlich, daß in diefem Gegenfat 
auch ein Gegenfat der Stile liegt: die Seitenflügel könnten einer älteren Bauperiode 
angehören als die Mitte. Dem ift nun freilich, abgefehen von den Treppentürmen, 
nicht fo. Wohl aber drängt fich die Frage auf: hat nicht die Notwendigkeit, zwifchen 
die vorhandenen Türme einen neuen Bau mitten hineinzuftellen, ja, hat nicht vielleicht 
der Vorläufer des heutigen Oftbaus deffen Geftalt ftärker mitbeftimmt, als wir im 
einzelnen nachrechnen können? Jedenfalls: wenn man die Eigenart diefes merk- 
würdigen Baues richtig verftehen will, wird man fich immer die eigentümlichen Vor- 
ausfegungen feines Werdens gegenwärtig halten müffen. Es wird darauf zurück- 
zukommen fein, wenn wir uns mit dem Innern der ganzen Baugruppe befchäftigen. 
Die Außenflächen des Langhaufes find an der ganzen Nordfeite durch An- und 
Vorbauten verdeckt. Immerhin kann man in den Höfen zwifchen und hinter den 
Häufern und vor dem Marktportal fich einen Überblick verfchaffen. Die Südfeite läßt 
fich vom Kreuzgang aus bequem betrachten (Tafel 13). 
Deutlich find da voneinander zu unterfcheiden der romanifche Bau und die vor- 
gelegten gotifchen Kapellen. Leicht kann man fich in Gedanken den urfprünglichen 
Zuftand wiederherftellen: das hoch emporragende Lichtgadengefchoß des Mittel- 
fchiffes, die einft mit Pultdächern gedeckten, unmittelbar angefchloffenen Seitenfchiffe. 
Der Lichtgaden des Mittelfchiffes ift im wefentlichen unverändert geblieben. Breite 
Lifenen, durch einen Rundbogenfries unter fich verbunden, gliedern die Flächen. Die 
Fenfter rücken paarweife zufammen. So prägt fich der Rhythmus der Hauptjoche des 
inneren Aufbaues auch an der Außenwand deutlich aus. Abweichend geftaltet ift nur 
     
    
   
    
   
    
   
    
   
   
   
    
   
   
   
   
   
   
   
   
    
    
   
   
   
   
   
   
    
   
    
   
   
   
   
   
   
   
   
Langhaus 
  
	        
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