Full text: Der Dom zu Mainz (B, [2], Band 2, Teil 1)

   
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[cheint mir, unfer Anfag kann auch fo fich nicht weit von der Wirklichkeit entfernen: 
Die Ausführung des Ganzen ift (man bedenke: in einer höchft bewegten Zeit!) fo 
gleichmäßig, ausgefprochen gotifche Formen fehlen fo vollkommen, daß wir eine rafche 
Förderung des Baues unter allen Umftänden annehmen müffen. Die Schlichtheit der 
unteren Teile am Chor und am Querhaus im Gegenfat zu dem reich behandelten 
Oberbau ftheint mir keineswegs gegen diefe Annahme zu fprechen. In diefem Gegen- 
fag drückt fich nicht ein Wechfel der Anfchauungen und etwa der Bauleitung aus, 
fondern einfach die fehr vernünftige Rückficht auf die Tatfache, daß der Dom unten- 
herum nie ganz freiftand. Alles in allem: ich fehe in dem ganzen Weftbau ein im 
wefentlichen einheitliches Werk eines rheinifchen, vielleicht niederrheinifchen Meifters, 
das unter Mitwirkung verfchiedenartig gefchulter Kräfte (Nordgiebel des Querhaufes, 
Giebel des Chors) bis gegen 1230 in der Hauptfache vollendet wurde. Es wird darauf 
noch einmal zurückzukommen fein. 
Über die feuerficheren Dächer des Querhaufes und des Chors wird unten im Zu- 
fammenhang mit dem Ausbau der Türme das Nötige gefagt werden. 
Endlich die Türme (Tafel 26 und Abb. 37 ff.). Die beiden kleineren Türme haben 
oberhalb der Dachkante der Konchen, über die fie fich erheben, drei Gefchoffe, von 
denen das oberfte etwas höher als die beiden unteren ift. In allen drei Gefchoffen 
find die Kanten mit Ecklifenen eingefaft, die horizontal mittels einfacher Rund- 
bogenfriefe verbunden find. Im Fries des legten Gefchoffes ift jeweils der mittlere 
Bogen überhöht; hier find die Rundbogen aus kleinen Steinen gemauert, während 
die der anderen Friefe aus Platten gefchnitten find; die Bogen fiten auf Konfolen der 
am Weftbau üblichen Art. 
Die Gefimfe, die die Gefchoffe voneinander trennen, find verfchieden behandelt. 
Zwifchen dem erften und dem zweiten freien Gefchoß liegt an beiden Türmen ein mit 
ftehendem Blattwerk befetter Karnies und darüber eine Platte; zwifchen dem zweiten 
und dritten Gefthoß an beiden Türmen (von unten nach oben) ein kräftiger Wulft, eine 
ausladende Kehle und Platte. Ebenfo ift das Abfchlußgefims der Türme behandelt. Nur 
ift es hier nach Neumann mit großen Sandfteinplatten abgedeckt, während die unteren 
Gefimfe — jest — eine-Schieferabdeckung haben. 
Das erfte Gefchoß (oberhalb des Daches) öffnet fich nur in wenigen, ganz kleinen 
Lucken; das zweite hat — abgefehen von dreigegen den Giebel f[&hauenden Seiten — an 
jeder Seite eine Doppelarkade auf Säulchen, die Bogen von einer kleeblattförmigen 
Blende umrahmt. Diefe Bogenblende ift reich profiliert: von innen nach außen folgen 
fich ein Rundftab, eine Stufe, eine flache Kehle. Dem Rundftab entfpricht im Gewände 
ein Säulchen, das in eine Stufe der Wand eingeftellt ift. Die Außenprofile figen auf 
dem Kämpfer auf, der von dem Säulchen aus horizontal nach außen und innen weiter- 
geführt ift. Innen am Gewände dient er dem eingefetten Doppelbogen als Auflager. 
In der Mitte ruht das Bogenpaar auf zwei hintereinandergeftellten Säulchen, die famt 
ihren fhlichten Würfelkapitellen zum Teil erneuert find. 
Das dritte Gefchoß ift in ähnlichen Doppelarkaden geöffnet. Am Nordturm find 
auch die umrahmenden Blenden wiederum kleeblattförmig geftaltet, während am Süd- 
turm Rundbogen an ihre Stelle getreten find. Das Profil ift dort wie hier einfacher 
als im zweiten Gefthoß, es zeigt einen Rundftab und eine kantige Stufe. Auch hier 
ift in der Fenfterarchitektur viel erneuert, einige Säulchen find durch Pfeiler erfett. 
Die gotifchen Holzhelme, die die Türme im [päteren Mittelalter erhalten hatten 
(f. oben S. 22 zum Jahre 1490), brannten im Jahre 1767 ab. Die neue Bekrönung, die 
Neumann in der Folge den Türmen gab, foll unten befchrieben werden im Zufammenhang 
Baubefchreibung, Äußeres: Wefttürme 79 
   
    
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
   
   
  
Türme 
  
	        
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