Innere
Oberpforte
Neuere
Befestigung
Aussere
Stadtmauer,
Südseite
KREIS BÜDINGEN
bestehenden Verhau, das jenseits des Grabens- am Bergabhang entlang errichtet
war.*) Der breite, hochliegende Wall hinter diesem Teil der Stadtmauer ist mit zwei
basteiartigen, niedrigen Rundbauten, ähnlich denen der südlichen Ringmauer der
Altstadt, und an der Ecke mit dem dicken hohen Turm IV befestigt.
Hier wendet sich die Umwallung südwärts; sie führt in abfallendem Zug
zunächst bis zur Oberpforte, die an einem noch vorhandenen Bogenanfänger kenntlich
ist und wohl ähnlich gestaltet gewesen sein wird, wie die gleichzeitige Unterpforte.
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Die Überreste der Pfortenmauer nächst dem Haus No. 290 enthalten die zugehörige
steinerne Wendeltreppe, die zum Pfortenturm führte und von welcher der Wall
der Stadtmauer zugänglich ist.
Der mit Brustwehr versehene Wall ist um seine ganze Breite von der Öber-
pforte aus nach aussen in der Art vorgerückt, dass die Futtermauer desselben der
Flucht der alten Stadtmauer folst. Am Turm VI endigt der Wall; die innere
Mauer allein ist über den Küchenbach hinweg im Bogen fortgesetzt und hört jenseits
des Wasserlaufes auf. Über den etwaigen weiteren Lauf der Mauer im Schlossgebiet
ist mit Sicherheit nichts anzugeben.
Diese Wälle und Mauern der Ostseite der Neustadt und teilweise auch ein
Stück derselben längs der Nordseite haben indes ihre ursprüngliche Anlage nicht
bewahrt. In der That lassen Material und Technik des Mauerwerkes an verschiedenen
Teilen der Stadtmauer, sowie die Bauart der zugehörigen Türme, die Errichtung
derselben teils in älterer, teils in jüngerer Zeit erkennen. Kein Zweifel, dass die
Stadt, nachdem ihre alten Ringmauern mitunter baufällie &eworden waren und den
Anforderungen des Kriegs- und Verteidigungswesens, die sich seit der Einführung
der Feuerwaffen vollständig verändert hatten, nicht mehr entsprachen, mit neuen
festeren Wehrbauten umgeben werden mussten. Dies geschah in den letzten Jahr-
zehnten und um die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts, als die äusseren Mauern und
Türme der Süd- und Westseite der Stadt nach den daran angebrachten Jahreszahlen
entstanden und diejenigen der Nord- und Östseite verstärkt und erneuert wurden.
Letzteres wird durch einen Eintrag im ysenburgischen Rentenbuch **) von 1489 (Fol. 2)
bestätigt, worin unter anderen Weingärten >hynder dem Gebück« auch »eyn firteil wingarten by
dem nüwen thorn« verzeichnet ist.
Die äussere Stadtmauer beeinnt mit dem südöstlich vom Schloss eeleoenen
Turm VII, scheint sich aber nach den hieran bemerklichen Spuren einst an der
Ostseite weiterhin erstreckt zu haben. Dieser Turm, der jetzt mannshoch in dem
aufgefüllten Boden des Schlossparks steckt, ist gleich allen übrigen Mauertürmen
von Büdingen von kreisrunder Grundform und war an der Nordseite mit einer
auf starken doppelten Kragsteinen ruhenden Galerie versehen, welche diesen Teil
des Turmes, anschliessend an den Wehrsang der Stadtmauer, umgab. Letztere
folgt von hier aus bis zum Turm VIII dem Lauf des Seemenbaches, ist an einer
stumpfwinkligen Umbiegung mit einem basteiartigen, runden Vorbau, und weiter unten
durch das Türmchen des Schlachthauses (7) bewehrt. Ganz in der Nähe desselben
ist an der Mauer eine Steintafel angebracht, aus deren verwitterten Schriftzügen
*) Aus den alten, S. 113 verzeichneten Abbildungen der Stadt zu erkennen. Ueber Verhaue und Gebücke
vergl. Cohausen, die Baudenkmäler im Reg.-Bez. Wiesbaden. 1880, S. 464 u. 467.
**) Im Grossherzoglichen Haus- und Staats-Archiv zu Darmstadt.
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