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BÜDINGEN MIT GROSSENDORE 107
Die jetzige Brücke trägt an der Stromseite des Mittelpfeilers eine Steintafel
mit der Jahreszahl 1786 und einer halb verwitterten Inschrift.
Keine der vorgenannten Brücken ist von baukünstlerischer Bedeutung; nur
die Lohstegbrücke, welche in nächster Entfernung von der Stadt die beiden Ufer
des Seemenbachs, da wo das Bett desselben sich erweitert, mit einander verbindet,
ist in dieser Hinsicht einigermassen bemerkenswert.
Der »Steg bei der Lohemule« war 1595 »verfaulet und eingefallen«; infolge dessen waren
»albereit ettliche Personen der endts herabgefallen«. Wegen Wiederaufrichtung des Stegs, der
damals aus Holz gewesen zu sein scheint, fanden in diesem und in den nächstfolgenden Jahren
längere Verhandlungen zwischen der Stadt und den Grafen Heinrich und Wolfgang Ernst von
Ysenburg und Büdingen statt.
Erst zu Anfang des 17. Jahrhunderts wurde an dieser Stelle eine hübsche,
steinerne Brücke erbaut, die heute noch steht. Sie überspannt den Wasserlauf in
drei Bogen, deren zwei Mittelpfeiler auf der Stadtseite reicher gegliedert und an
dem oberen Sporn mit vertieften Füllungen versehen sind. In dem Mittelrund der
Füllungen bemerkt man verwittertes Schmuckwerk und an dem einen Pfeiler über
dem Kreis die Schriftzeichen F.B unter demselben die Jahreszahl 1617.
Sowohl Neustadt wie Altstadt müssen von Anfang an mit Brunnen versorgt
gewesen sein. Eine alte Brunnenstube mit der Jahreszahl 1577 ist unter der
Futtermauer am Gebück noch erhalten.
Allein schon in den ältesten Stadtrechnungen kommt u. a. »der Born« vor, dem nach Ausweis
der darauf verwendeten Unkosten das Wasser in regelrecht gedichteten »khuneln« sowie in bleiernen
»roren« zugeführt wurde.
Gewiss ist mit diesem Born das alte, gotische Brünnchen am Rathaus gemeint,
das bereits S. 83 beschrieben wurde: und ohne Zweifel war schon vor seiner,
1455 erfolgten Errichtung ungefähr an derselben Stelle ein Brunnen vorhanden.
Auf dem ehemaligen Damm, dem jetzigen Marktplatz, steht ein stattlicher,
steinerner Brunnen, dessen obeliskartiger Röhrenstock sich über dem Wasserbecken
erhebt und dessen Grundform sich aus vier Kreisbögen und ebensoviel Hohlkehlen
zusammensetzt. Ueber dem Gesims des Brunnenstocks ist ein krönender Löwe
mit Wappenschild ausgehauen, an dessen Fussplatte man Renov. 1728 und darüber
1754 liest. Am Röhrenstein sind mehrere durch Grafenkrone verbundene Namens-
züge bemerklich. Nach den obengenannten Jahreszahlen ist der Brunnen zu Anfang
des 18. Jahrhunderts bereits errichtet gewesen, hat aber im Lauf desselben mehrere
Wiederherstellungen erfahren. Auch Gestaltung und Gliederung desselben haben
das Gepräge dieser Zeit.
Lohstegbrücke
Rathausbrunnen
Marktbrunnen
Der Brunnen in der Neustadt ist gleich den beiden andern aus Stein und Neustadtbrunnen
stammt nach der daran angebrachten Jahreszahl aus dem Jahr 1786.*) Der Brunnen-
schaft besteht aus einem Fass mit Deckgesims und einer krönenden, halb lebens-
grossen männlichen Figur von bewegter, kecker Haltung, zugleich aber von plumper,
handwerksmässiger Darstellung, die als Abzeichen in der einen Hand die Wein-
traube, in der andern das Wappen der Stadt hält.
*%) Der »bronnen vf dem Sandt« kommt schon in den Stadtrechnungen des 16. u. 17. Jahrh. vor.