Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

   
Taufstein 
Ziehbrunnen 
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126 KREIS BÜDINGEN 
1020. eingehauen, und über dieser Thüre bemerkt man im oberen Teil der Mauer 
eine achteckige steinerne Tafel mit zwei Wappenschilden, darauf rechts eine 
springende Ziege, links drei Kugeln. Der Schlussstein des Hofthores hat noch 
Spuren eines früher vorhandenen, jetzt abgehauenen Wappens. 
In der Gartenmauer der Hofreite steckt eine zugemauerte profilierte Thür- 
umrahmung mit der Jahreszahl 1585 im Schlussstein. 
Im unteren Teile von Echzell nahe der Horloff steht die sogenannte Durg, 
ein Gebäude neueren Ursprungs, das aber auf den Grundmauern eines alten, von 
Wassergräben umgebenen Schlosses erbaut ist. Keinerlei Reste desselben sind er- 
kennbar an dem jetzigen Bauwerk, dem Eigentum des Herrn von Harnier, das 
vordem seinem Onkel, dem letzten Herrn von Pretlack eehörte. 
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Das »Burggut zu Echzell und der Häusser Hof« waren Bestandteile der liegenden Güter, 
welche Johann Rudolph von Pretlack, Königl. Kaiserl. General-Feldmarschalls-Lieutenant von 
der Cavallerie, Gouverneur der Stadt und Festung Giessen, Obrist und Commandant über die 
fürstliche Leibgarde zu Pferd u. s. w. in seinem 1737 errichteten Testament*) seinen Söhnen 
verschrieb. Vordem war es im Besitz des Dr. Wilhelm Kornacher, welcher die » Adelige frey 
Hoffreitt die Burk genannt« mit allen In- und Zugehörungen, worunter »Häuser, Scheuern, 
Stallungen und andere Gebäu, Wassergräben, Äcker u. s., w.« genannt sind, »sambt einem Wald 
beym Heusser Hof von 500 Morgen« von Herrn Ludwig von Brambach und seiner Ehefrau, 
geb. Hack, 1693 gekauft hatten.**) Sichere Nachweise über die früheren Inhaber der Burg 
fehlen. Der Gedanke, dass einst die Herren von Echzell darin ihren Wohnsitz hatten, i 
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naheliegend. 
An einem alten, hübschen Zolshaus, das die Nr. 73 hat, bemerkt man ein- 
fache, aber wirksame Schnitzerei. 
Der vorerwähnten Apotheke gegenüber steht das Pfarrhaus, das von dem 
Gesindehaus durch den üblichen Thorbogen und die Einfahrt getrennt ist. Darin 
liest man das in einer Holzschwelle eingeschnittene Distichon: ZEDIBVS.HIS. 
CVM.CHORTE.BONVS. BENEDICAT.IOVA.FRVMENTA.AC.HOMINES. 
PROTEGAT. ET. PECORA. ANNO. 1663. 18 ‚JUX. Auf deutsch: Dieses Haus 
mit dem Hofe segne der Herr! Er schütze Getreide und Menschen und Vieh. 
Anno 1663. 18. Juni. 
Im Pfarrgarten steht ein alter schöner Taufstein aus Basalt-Lava ganz ähnlich 
  
den in Grossenlinden, ***) Heuchelheim und anderen Orten der Umgegend von 
Giessen erhaltenen Taufsteinen aus dem Ende des ı2. und der ersten Hälfte des 
13. Jahrhunderts. Der Stein hat die Form eines nach unten etwas verengten 
Kegelrumpfes von 1,45 m äusserem Durchmesser, 0,22 m Wandstärke und 0,75 m 
Höhe. Der breite obere Rand ist mit einem Rinnleisten unterschnitten. Darunter 
umzieht ein flacher, romanischer Bogenfries die Wandung und läuft nach unten in 
Lisenen aus. Der zum Teil in der Erde steckende Stein dient jetzt als Brunnentrog, 
Ein steinerner Ziehbrunnen steht am westlichen Ende des Ortes in der 
Lindenstrasse. Die kreisrunde Brunneneinfassung, so wie die zwei Steinpfosten und 
*) Grossh. Haus- u. Staats-Archiv zu Darmstadt. 
*%*) Ebendas. Fasc. Gemeinde-Eigentum Echzell. 
**#*) Arch, f. Hess, Gesch. VI, S. 230 mit Abbildung. 
      
     
   
  
  
   
   
    
   
   
   
     
     
      
   
       
      
    
    
   
   
         
    
     
        
   
     
   
          
  
     
     
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