Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

   
GEIS-NIDDA 139 
Dauernheim gehörig bezeichnet ist, deren Patronat unzweifelhaft dem Kloster Fulda 
zustehe. Später wird sie als Pfarrkirche (fecclesıa parochwalıs per se) und mit einem 
Pleban besetzt in den Synodal-Reeistern des Archidiakonats S. Maria zu den Greden 
in Mainz aufgeführt.*) Der letzte katholische Geistliche zu Geis-Nidda war Peter 
Thor, der nach Einführung der Reformation in Hessen 1527 nach Hirzenhain 
(s. u.) übersiedelte. 
Die Kirche zu Geis-Nidda ist eine Basilika mit Turm und einschiffigem Chor 
und lässt drei Bauperioden unterscheiden. Der älteste Teil derselben ist der aus 
der Hauptaxe des Grundrisses gerückte Westturm (Fig. 65a u. 66), dessen Erbauung 
fälschlich ins ır. Jahrhundert gesetzt wurde,**) in Wirklichkeit aber frühestens gegen 
Ende des 12. und zum Teil 
erst zu Anfang des ı2. 
Jahrhunderts stattgefunden 
haben kann. Denn die ge- 
kuppelten, von einem Halb- 
kreisbogen überspannten 
Fenster mit Mittelsäulchen, 
die im untern Turmgeschoss 
  
  
rundbogig, im oberen klee- 
blattförmig eingewölbt sind, 
haben die Formbildung der 
  
spät-romanischen und der 
Übergangszeit in die Gotik. 
Der zweiten Bauperiode, 
um die Mitte des 13. Jahr- 
hunderts, gehört der Basili- 
kalbau an. Er besteht aus 
  
Mittelschiff und zwei Seiten- 
  
schiffen, die westlich durch 
ein Paar viereckige Pfeiler, 
Er200 
Ösuich _ durch ei Paar Fre. 00. Geis-Nidda. Längenschnitt der Kirche. 
Rundpfeiler , beide mit je 
vier Säulchen versehen , in drei Joche geteilt sind. Scheidebogen und Gurtbogen 
der Seitenschiffe sind unprofiliert, kantig, die Gewölbe derselben noch rippenlos. 
Nur die Gewölbe der Mittelschiffe, deren Diagonal- und Gurtbogen - Rippen das 
gleiche Birnstab-Profil haben, sind später, vielleicht um die Wende des 13. ins 14. 
Jahrhundert eingezogen worden. Fig. 65 stellt den Querschnitt, Fig. 65a den Grund- 
riss, Fig. 66 den Längenschnitt, Fig. 67 eine perspektivische Ansicht des nördlichen 
Seitenschiffs und Fig 
>: 
09, S. 143, einen der Kämpferknäufe vor, die im übrigen meist 
als Knospenkapitelle gestaltet sind, und zum Teil noch den spät-romanischen Charakter 
*) Würdtwein, Dioec. Mog. III, S. 95. 
**, Moller, Denkm. d. Deutschen Bauk., fortgesetzt von Gladbach III, S. 4, wo auch für die anderen Haupt 
teile der Kirche von Geis-Nidda eine zu frühe Erbauungszeit angegeben ist, Die hierzu gehörigen Tafeln XVI u. XVII 
»r Fig. 65 u. 66 berichtigt und benutzt worden 
sind für die Herstellung obige 
  
     
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
   
     
   
   
   
       
       
   
      
   
      
     
      
   
Innenansıcht der Hallenkirche. 
       
	        
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