Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

   
I: N Glocken 
} 
Klostergebäude 
! 
1) Tr Funde 
il 
" 
KREIS BÜDINGEN 
Drei heute nicht mehr lesbare Inschriften von Steinen sind von Dieffen- 
bach *) folgendermassen verzeichnet: ı) ana dm m° ccce? 1° (2). ,- Vecallarion- 
10lj5 - baptiste  ohijt - Diis - meorniug (2) De? (dretes) jadern cu? aa requiescat 
-j- pare- amıen® — 2) .... (anno) vamini + m° + ceec® > gc° + Hille » ift > geftarken 
der Weste juncher -Wriche ton baken'jugen: Das Abzeichen des Wappens, 
ein Wolf mit einer Gans im Rachen, ist erkennbar. — 3) .... ollit - der - est: 
hen - haring. Sein Wappen, zwei Schrägleisten und linkes Schräg-Obereck mit sechs- 
zackigem Stern belegt (S. 214), findet sich auf einem der Grabsteine; auf mehreren 
ist dieselbe Schildteilung mit Namen derer von Weitershausen bemerklich. 
Ein künstlerisch sehr hervorragendes Grabdenkmal ist leider nur in kläglich 
verstümmeltem Zustand vorhanden. Dies ist das in der Nordwand des Chor- 
polygons eingemauerte, steinerne Epitaph des letzten Eppensteiners, Graf Eberhard 
von Königstein, dessen prächtig gemeisseltes Standbild in voller Rüstung und stolzer, 
edler Haltung dargestellt ist. An der Rückwand liest man: Wijt - xy - Inan- 
oO 
ammo°1555° Die einrahmenden Pilaster auf verzierten Postamenten und der fast 
ganz zerstörte Aufsatz sind in den Formen deutscher Frührenaissance durchgebildet. 
Noch sind zwei im Äussern an den südlichen Strebepfeilern des Chors 
angebrachte Wappenschilde zu erwähnen. Der eine zeigt drei vertieft eingehauene 
rechte Fäuste, ähnlich wie das Wappen der Schelle von Amorbach.**) Die Ab- 
zeichen des andern sind stark beschädigt und verwittert. 
Die Kirche soll einst drei alte Glocken gehabt haben, von denen die grösste 
nach Rossla verbracht, die zweite nach Ortenberg gekommen, die dritte in zwei 
Glocken umgegossen worden sei. Letztere zwei kleineren Glocken, welche nach ihren 
Inschriften 1819 unter Pfarrer Giller hergestellt wurden, sowie eine hierzu (in 
Seemen?) gekaufte, dritte Glocke bilden das jetzige Geläute. Letztere hat 38 cm 
unteren Durchmesser, 34 cm Höhe und folgende Inschrift: * maria heisen- ich - 
mereelerbi *. 
Von den einstigen Klostergebäuden ist sehr wenig vorhanden. Als Reste 
solcher erkennt man das steinerne Erdgeschoss des gräflich stolbergischen Hofhauses, 
sowie das durch Thorfahrt und Kellergewölbe damit verbundene alte Klosterwirts- 
haus. Eine starke Mauer umschloss sämtliche Klostergebäude und der grössere 
Teil des Dorfes fällt in diesen Mauerzug. . Einzelne Stücke desselben sind in mehr 
oder weniger gutem Zustand noch erhalten. 
Von einem der Klostergebäude, vielleicht noch von der 
Wallfahrtskirche, rühren offenbar auch die Thonfliesen her, 
die vor einigen Jahren dort ausgegraben und in Fig. So 
abgebildet sind. 
An sonstigen Fundstücken ist nur die von Herrn 
Buderus, Hüttenbesitzer zu Hirzenhain, bei Abbruch des 
dortigen Hochofens 18506 gefundene silberne Münze erwähnens- 
  
wert. Sie hat 43 mm Durchmesser und folgende von ungeübter 
Hand eingegrabene Inschrift: Vorderseite, über zwei Palmzweigen, mit den ver- 
*) Denkm. d. deutschen Baukunst 1856, dargest. v. d. Hess. Ver. zu Darmst. S. 2ı. 
**)- Arch. f. Hess. Gesch. VI, S.; 66. 
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
     
       
     
    
    
    
   
    
      
     
    
  
   
    
   
    
    
St 
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.