Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

     
  
   
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
   
  
   
  
    
  
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
    
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190 KREIS BÜDINGEN 
des überwölbten Erdgeschosses erstreckt, 13,6 m lang und 6,4 bis 7,2 m breit 
ist. Ein im Dachstuhl aufgehängter Unterzug teilt die Decke der Länge nach und 
trägt das Gebälk. Im zweiten Obergeschoss am nordöstlichen Teil des Hauses 
liegt die einstige Schlosskapelle, von der noch das Sakramentsschränkchen wohl 
erhalten ist. Dieses wird durch eine in der Mauerdicke ausgesparte Nische ge- 
bildet, die von einer Hohlkehle umrahmt und von einem spitzen Blendbogen 
überdeckt ist. Letzeren schmücken Dreipassmasswerk, Blumen und zwei Wappen- 
schilder ohne Abzeichen. Die Öffnung ist durch eine feste eiserne Thüre verschlossen. 
Die vorbeschriebene Formgebung der Nische lässt auf die Zeit kurz vor oder nach 
1400, schliessen. Die übrigen, ausschliesslich wirthschaftlichen Zwecken dienenden 
Gebäude bieten nichts Bemerkenswertes, kommen aber in der gesamten malerischen 
  
Erscheinung des Schlosses und seiner unmittelbaren Umgebung mit zur Geltung. 
An der Mauer neben dem Treppenturm ist das Wappenabzeichen der Herren von 
| Stauff, ein Hundskopf, daneben ein Eber angebracht. 
Grabdenkmäler An der Nordseite der Hofmauer, die an den Schlossgraben anschliesst, soll Ber 
früher eine Grabkapelle gestanden haben. Von dieser selbst ist zwar nichts erhalten, vs 
wohl aber sind Reste einiger stattlichen Grabdenkmäler in der Mauer eingesetzt. Kar 
Ei Fig. 95 stellt den noch vorhandenen Hauptteil eines Epitaphs vor, das in den Sr 
Formen der Frührenaissance gestaltet und am unteren Teil mit folgenden Inschriften nr 
versehen ist: Zu 
1 die 
| Anno di - 1554 den - II Anno - dt 1545 den- 5° der 
Augufti - ftarb der - Edel - und Augufti - ftarb - die - Edel - vnd 19 
Ernveit Wolf - von - Wolfs thugenthaftig - Otilia © - WVolfjfel Güt 
a fell - hie - begrabe - de. Bott - gnad | gebör-vo-Ejchbady -Wolfe- von- dem 
Wolfffels - Ehegeahl - d - Bott: ©. geh: 
Der Schlossherr, Wolf von Wolfskehlen und seine Ehegattin sind in der Tracht a 
der Zeit und in ähnlicher Weise wie das Bildwerk am Ercker des Wachtbaues vom Es 
j Büdinger Schloss (S. 51) auf einem Söller stehend dargestellt, auf dessen Brüstung | as 
| die Wappen des Mannes (Wolfskehlen und Buches), sowie der Frau (Eschbach und Er 
1 Rossau) über den Schriftafeln angebracht sind. Die Hauptwappen kommen, von u 
| Engeln getragen, im Bogen über den Häuptern der Ehegatten nochmals vor. Am = 
I Sockel bemerkt man zwei Drachen und zwischen diesen den vorgestreckten Fuss cn 
4 des Schlossherrn, so wie zur Kennzeichnung der Mitte einen Kandelaber. a 
| P Skulptur-Reste eines anderen, grossen Grabdenkmals, bestehend aus schönen Yon 
| Waffentrophäen vom Ausgang des 17. Jahrhunderts sind neben dem Epitaph 
| eingemauert. 
' A In der Einfriedigungsmauer des Gartens, an der Strasse jenseits des Schlosses, Hersi 
R ist ein grosses Allianzwappen eingefügt. 
| ' Darm
	        
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