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LINDHEIM MIT ENZHEIM 195
Das grössere Herrenhaus, jetzt Figentum des Herrn Major von Arnim, ist über dem
Eingangsthor mit den Anfangsbuchstaben Ludwigs von Oeynhausen und seiner Gemahlin Anna
Rebekka, ihrem Wappen und der Jahreszahl 1692 bezeichnet. An anderer Stelle kommt sein
Wappen in Verbindung mit dem seiner zweiten (Gemahlin, einer Röder von Diersburg, vor.
Die früheste Inschrift mit den Anfangsbuchstaben H.V.D.I.M. (über einem Wappen mit Löwe
und einen mit Z.), ferner E.V.S, darunter die Jahreszahl 1617, ist an einem Anbau angebracht,
der zu jener Zeit dem Ganerben Heinrich von Dietz mit Gemahlin, Eva Elisabet von Sötern,
gehört zu haben scheint. Das kleinere Herrenhaus ist im Besitz des Herrn Professor Dr. Müller.
Zu dem letzteren Anwesen gehört auch die Ruine des kreisrunden Hexen-
turmes, der offenbar ein Teil der alten Ganerbenburg ist. Er steht ungefähr 20 m
südlich der Kirche am Mühlbach, misst rund 6 m äusseren, 2,5 m inneren Durch-
messer und gegen Io m Höhe. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts *)
war der Turm noch mit einem spitzen Dach versehen, und zu der 6 m hoch ge-
legenen Eingangsthüre gelangte man durch eine baufällige, äussere Holztreppe.
Diese und das Dach sind längst zerfallen, die Ruine ist ganz unbedeckt und dichter
Epheu rankt am Gemäuer empor. Reste alter Gewölbe und Kammern sind da
und dort wahrnehmbar, aber durch den Zahn der Zeit und die Zuthaten aus
jüngerer Vergangenheit sehr verändert.
Lindheim liegt ausserhalb der römischen Grenzwehr. Es sind desshalb
keinerlei römische Baureste oder Fundstücke am hiesigen Ort zu Tage gefördert
worden, noch schwerlich jemals zu erwarten. Die gegen Mitte dieses Jahrhunderts
im Hexenturm gefundenen, mittelalterlichen Thongefässe und Waffen sind in
unbekannten Besitz geraten.
In der herrschaftlichen Hofraite wird ein alter Taufstein von spätgotischer
Form aufbewahrt. Der obere Teil eines zierlich gestäbten Thürchens von 1566,
nach ähnlichen Vorbildern zu Büdingen gestaltet, ist in einer Mauer eingesetzt.
Lindheim, schon 1289 ein »verschlossener Flecken« genannt, war durch
Mauern, Gräben und Wälle geschützt, welche sich an die Ganerbenburg anschlossen.
Es hatte einst zwei befestigte Pforten. Um die zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts
soll die letzte Pforte, welche am Pfarrhaus stand und keinen Turm hatte, abge-
brochen worden sein.
Das Rathaus des Ortes, ein schmuckloses Holzhaus, hat laut Inschrift »ein
ehrbarer Rath und ganze Bürgerschaft« 1669 erbauen lassen. Das dem Sigel der
Stadt nachgebildete Wahrzeichen Lindheims, eine Linde zwischen zwei Pforten-
türmen, ist über der Inschrift angebracht.
Einige alte Holzhäuser des Dorfes haben ähnlich geschnitzte Eckpfosten wie
das Haus, Fig. 73, in Hainchen (S. 153). Am Haus No. ı3 bemerkt man ein
im Sockel eingefügtes steinernes Bildwerk, das einen Löwen darstellt.
ENZHEIM, Pfarrdorf an der Nidder zwischen Lindheim und Glauberg. Der
*)
Name kommt schon seit dem 8. Jahrhundert in den Formen Ansuinesheim 792,*
Hansinesheim, Ansensheim, Ennessheim 1288, Ensheim 1414 vor.
Roth u, Schatzmann, Beitr. f. d. Gesch. d, Wetterau, S. 60.
**) Trad. Lauresh. No. 2gı1, 2912, 2977, 3759 u, Dronke, Trad. et Antiqu. Fuld. No, 118,
Hexenturm
Fundstücke
und Baureste
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und Pforten
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