Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
    
  
  
  
  
   
     
KREIS BÜDINGEN 
kommen seit 1222 bis 1396 vor. Aus dem Inhalt einer Urkunde von 1258,*) 
kraft deren sich die Grafen Ludwig und Gottfried von Ziegenhain u. A. auch 
wegen Liebesberg verständigten und ausdrücklich festsetzten, dass »die Lehens- 
mannen zu berührten Schlössern gemein seien«, ist zu schliessen, dass die Burg 
Lissberg damals und vermutlich früher ziegenhainisches Lehen war. Allein 1335 
erscheint sie als lehensfreies Eigentum der Herren von Lissberg, und erst in diesem 
Jahre, sodann 1340, kommen zwischen den Häuptern zweier Linien dieses Hauses 
und dem Grafen von Ziegenhain mehrere Verträge zu stande, kraft welcher, Febr. 3., 
der von letzterem in einem. Treffen bei Schwalheim besiegte Werner III., Herr zu 
li Lissberg und Bertold III., sein Sohn, ihren Teil der Burg zu Lissberg zur Sühne 
1) besagtem Herrn von Ziegenhain »vf gegeben han« und denselben Teil von ihm 
HN wieder zu erblichem Lehen empfingen. Ferner traf Hermann IIl., Herr zu Lissberg, 
Febr. 6., mit seinen Ganerben, Werner und Bertold dessen Sohn, das Ueberein- 
kommen, dass, wenn Einer von ihnen ohne Sohn sterbe, sein Teil an der Burg 
dann auf den Andern und dessen Söhne übergehen werde und sie solchen Teil fortan 
von den Grafen von Ziegenhain als Lehen inne haben sollten. Nach Hermann’s 
Tod um 1350 fiel nun dessen Anteil an Lissberg den Erben des um 1336 ver- 
storbenen Werner’s, nämlich seinem Enkel Friedrich (Sohn Bertold’s) und seiner 
Tochter Agnes, Gattin Heinrich II., Herrn 
von Rodenstein, und ihrer Tochter Katharina, 
Gattin Kunzmann’s von Falkenberg, zu. Fried- 
rich erbte sodann vor 1392 von seinem Vetter, 
dem einer dritten Linie der Familie ent- 
stammten Engelhard von Lissberg, als 
freies Eigentum dessen Schlossanteil, welchen 
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Friedrich samt zugehörigen Gütern im Februar 
  
des genannten Jahres an Johann von Roden- 
stein um 1000 ff. auf Wiedereinlösung ver- 
we ! kaufte.**) Zugleich errichteten sie einen Burg- 
| ] frieden. Mit Friedrich erlosch um 1396 der 
| | ) Mannesstamm derer von Lissberg. Sie führten 
ee Er einen Löwen im Wappen. 
| N Ei Das kreisrunde Sigel Hermann III, mit der Umschrift x S- WARNARI DE: 
ew f LIBAS)BARG > ist hier neben abgebildet. Der Durchmesser hat 58 mm wirkl. Gr. Der 
| R den Beschauer anblickende Löwe ist gekrönt. (Urkunde von 1335.) 
| Unter Rodenstein Hierauf nahm Johann von Rodenstein und nach ihm um 1400 sein Sohn 
Es und Ziegenhain. a Be Se 3 
Hermann von Rodenstein-Lissberg die Herrschaft in Besitz. Mit dem andern 
! 
A Haupterben, Kunzmann von Falkenberg, kam 1405 ein Vertrag dahin zu stande, 
j dass Beide die Herrschaft Lissberg zu gleichen Teilen halten sollten. Allein Kunz- 
mann’s Mitbesitz scheint nur von kurzer Dauer gewesen zu sein.***) Hermann von 
Rodenstein-Lissberg verpfändete viele einzelne Stücke der Herrschaft nicht allein 
ur en ubarmnin RL 
S. 339, sowie Orig. Urk. v. 1335 im Grossh, Haus- u. Staats-Arch. zu Darmstadt. 
*%) Wenck, a. a. ©. II. U. B. 5, 463 u. Schenk zu Schweinsberg a. a. O. 
*%**) Landau, Hess. Ritterb. 11I, S. 66, 70 u. 73. 
* ge 
*) Wenck, Hess. Landesgesch. II, U.-B. S. 184, Fussnote. Für das Folgende, III, S. 194, 195, u. II, 
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