Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

  
355, 
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LORBACH MIT HERRNHAAG 
LORBACH MIT HERRNHAAG 
ORBACH; Filialdorf, 3 km südwestlich von Büdingen, heisst Lorbach 
1201, Larbache 13949, Lorpach 1443.*) 
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Das Dorf gehörte in die alte Büdinger Mark und zwar zum 
  
Gerichte Büdingen, **) worüber das Nötige S. ı, 28 u. ff. mitgeteilt ist. 
Lorbach kam 1816 an Hessen-Darmstadt und ist der Pfarrei Herrnhaag zugeteilt. 
HERRNHAAG; Hof, 5 km südwestlich von Büdingen. Das heutige Herrn- 
haag erhielt seinen Namen von dem mittelalterlichen Haag, das erstmals in der 
Schreibweise Hauc 1261, sodann in den Formen Houc, Haugk (gleich bedeutend 
mit »Hügel« ***) vorkommt und ins Büdinger Gericht gehörte. 
Auf dem Haag hatten sich um 1261 eine Anzahl Nonnen niedergelassen und 
in der Nähe zu Vonhausen und Lorbach Güter erworben. ****) Hierauf übergaben 
1264 Ludwig, Edler von Ysenburg und seine Gemahlin Helwig das Kirchengebäude 
(basılıca) auf dem Haag dem Cisterzienser-Orden und den im Dienste Christi 
daselbst lebenden Nonnen dieses Ordens zu immerwährendem Besitz. Dieser ver- 
blieb dem neu gegründeten Kloster, auch nachdem es um 1274 vom Haag, wegen 
Wassermangels und anderer örtlichen Unzuträglichkeiten, nach Niedernhausen, S. r85, 
verlegt worden war und den Namen Marienborn, S. 207, erhalten hatte, bis zu 
seiner Aufhebung. 
Die Kapelle auf dem Haag ist mit der Pfarrkirche zu Büdingen in den 
Synodal-Registern des Marienstifts zu den Greden in Mainz verzeichnet?) und 
auch sonst urkundlich in solche Beziehung gebracht, dass hieraus auf die ursprüng- 
liche Zugehörigkeit vom Haag zur Pfarrei Büdingen geschlossen wurde. tf) Allein 
sichere Belege hierfür fehlen. 
Von dieser alten Kapelle ist nichts erhalten. Die jetzige Kirche wurde 1836 
auf den alten Grundmauern des einige Jahre vorher abgebrannten Gotteshauses 
aufgebaut. Das Bauwerk ist höchst einfach, aber von guter Massenwirkung und 
vermöge seiner Lage auf mässig hohem Bergesrücken weit ins Land hinein sichtbar. 
Ks dient den Gemeinden Lorbach, Diebach am Haag und Vonhausen zum Gottes- 
dienst. Der an der Kirche gelegene Friedhof (ezmeterrum) wird 1289 erwähnt.ttf) 
*) ZLorbach ist schwerlich eins mit dem im 8, Jahrh. Cod. Lauresh,. III, S, 259 genannten Zardach, auch 
nicht mit Zodderbach 1236, Laubersbach 1343, (Simon III, S. 310). 
**) Landau, Beschr, d. Gaues Wettereiba, S,. 108, Simon, Gesch. d, reichsst. Hauses Y, u. B. IL, S. 100. 
*%**%) Weigand, Arch. f. Hess. Gesch, VII, S. 25r. Landau, a. a. ©. S. 109. 
****) Simon, Gesch. d, reichsst. Hauses Y. u. B. III, S. 19, No, 13, f. d. Folgende S. 20, No. 14 u. S. 29, No, e> 
t) Würdtwein, Dioec. Mog. IlI, S. 179; ferner Simon, a. a. O. II, S. 286, No. 280. 
tt) Simon, : 
+++)’ Simon, a,.a.: ©. ILL, S. so No 
a. ©. I, S. 100, entgegen Thudichum, Rechtsgesch, d. Wetterau, I, S. 130, 
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2. 
Allgemeines 
Kloster u. Kirche 
auf dem Haag. 
    
    
  
   
   
    
  
   
    
           
  
   
     
  
   
   
     
    
    
           
  
  
  
  
  
   
	        
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