Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

    
  
     
   
    
   
    
    
    
  
  
    
       
   
   
  
   
   
    
     
     
    
      
     
KREIS BÜDINGEN 
Raunerpforte, hinten die Mühlpforte, rechts davon die jetzige Kirche und das 
frühere Schloss, links davon die Johanniterkirche und den Johanniterhof. Im 
K Vordergrund liegt die Vorstadt Raun und deren Umgebung, welche von dem mit 
Baumwuchs bepflanzten Graben umzogen sind. 
Altenburg 
gr Auf einem Berge oberhalb Kohden, ı'!/s km nördlich von Nidda, findet man 
und Krötenburg { 
die Überbleibsel einer mittelalterlichen. Burganlage, genannt Altenbu rg. Rings 
E um den Berg lassen sich die Spuren und Reste der Wälle und Gräben verfolgen, 
welche am Abhang gebaut waren. Das Mauerwerk aber, insoweit überhaupt noch 
vorhanden, ist völlig überwachsen und nicht mehr sichtbar. Zu Anfang des 
vorigen Jahrhunders*) standen daselbst noch Gewölbe, Keller und starkes Gemäuer 
rund herum aufrecht. 
Die Krötenburg heisst ein Platz am Flüsschen Nidda, '"’g km oberhalb 
der Stadt, auf dem seit alter Zeit eine Mühle steht (Moln uff der Oberkredenburg, 
1527, Mühle auf der Krödenburg 1611,), jetzt ein bekannter Ausflugsort der Be- 
wohner der Umgegend, der erst in neuerer Zeit den falschen Namen »Margrethen- 
burg« erhalten hat. 
N OBER-MOCKSTADT 
  
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j Allgemeines FARRDORF unweit der Nidda, 17 km nordwestlich von Büdingen. 
Ober-Mockstadt muss vor oder zu Anfang des 10. Jahrhunderts schon 
bestanden haben, da bereits 930 ein Nieder-Mockstadt (znferıior Muggun- 
sfat) genannt wird, "*) wo ebenso wie gegen Ende desselben Jahrhunderts 
in Ober-Mockstadt die Kirche Fulda Güter erwarb. Der Ort foßfrdum) heisst 
\ | N kurzweg Muggestat um 990, Muckestat 1167, Moxstat 1266, Ober-Mockstadt 1333. 
ir Er gehörte zum Gericht Staden,***) dessen Burg 11506 erstmals genannt ist. Mit 
deren Gebiet kam Ober-Mockstadt im 13. Jahrhundert an Gerlach von Ysenburg, 
ir welcher der Stammvater der Linie Ysenburg-Limburg wurde. Diese trug das 
| Gericht Mockstadt (unbekannt seit wann) vom Erzbischof von Mainz zu Lehen. 
| Johann IIl., Herr zu Limburg, verkaufte 1405 die Herrschaft Staden an mehrere 
I Edelleute der Wetterau, welche eine Anzahl anderer, insgesamt 17 Ritter, ferner 
die Burg Friedberg und Johann Il. von Ysenburg, Herm zu Büdingen, in die 
W Gemeinschaft aufnahmen. Hierdurch entstand die Ganerbschaft Staden, deren 
3evollmächtigte fortan vom Erzbischof von Mainz mit dem Gericht Mockstadt 
belehnt wurden. Im Jahr 1662 teilten die damals noch verbliebenen 4 Ganerben 
*) Winkelmann, Beschr. d. Fürstent. Hessen und Hersfeld, S. 195. 
Dronke, Cod, Dipl. Fuld, S. 313, No. 677 u. S. 338, No, 724. Landau, Beschr,. d, Gaues Wette 
reiba, S, 27:1. 
*) Simon, Gesch. d, reichsst, Hauses Y, u, B. I, S. 143 f. Arch, f. Hess, Gesch. XIII, S ft. 
to) 
       
  
 
	        
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