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ORTENBERG
neue steinerne Kemnat bei dem Turm, die hohe alte hölzerne Kemnat, die kleine
neue hölzerne Kemnat bei dem »hanauischen neuen Bau«, ferner Turm und
Kapelle. Auch »Mushaus« und »Fleischhaus« sind 1358, 1359 und 1389 mehrfach
genannt. Die Vorburg enthielt Marställe und andere Stallungen, Schuppen, Pforten-
haus und Brunnen. Im Zwinger waren Viehhof und Scheuern untergebracht, Boll-
werke und Brücken zum Schutz der Burg errichtet. Die Pforten, die \Vege und
der Brunnen, die Kapelle und der Schlossturm, der 1541 als »verfallen« bezeichnet
wird, gehörten sämtlichen Teilhabern des Schlosses Ortenberg gemeinsam. Alle
übrigen Gebäude und Plätze, Bollwerke und Brücken waren in geteiltem Besitz.
Inmitten der Stadt (im Plan, S. 233, bei 3) steht das Rathaus von Orten-
berg, das 1541 mit
den kurzen Worten
beschrieben ist, so,
wie es in syn viern
schwellen liegt«. Doch
waren gewiss damals
schon das Kellerge-
schoss, durch welches
der Ausgleich des star-
ken Gefälles der nach
der Nidder führenden
Strasse bewerkstelligt
ist, sowie das Erdge-
schoss aus Stein und
nur der Oberbau aus
Holzfachwerk errich-
tet. Von dem jetzigen
Stadthaus giebt Fig.
128 ein Bild. Das Ge-
bäude ist nach Aus-
weis der Jahreszahl,
die im Schriftbandl
über. der Eingangs-
thür eingemeisselt ist,
1605, das Treppen-
türmchen 1608 er-
baut. Allein das Haus Fig. 127. Ortenberg. Teil des Schlosses.
steht aufeinem älteren
Unterbau, zu dem ein mit doppeltem Rundbogen überwölbtes Thor führt; und
im Scheitel des inneren Bogens, unter dem Stadtwappen, ist das Baujahr 1344
eingehauen. In noch frühere Zeit kann ein an der unteren Langseite dieses Keller-
geschosses erhaltenes Fenster mit steinernem Kreuzstock gesetzt werden. Das
Erdgeschoss besteht aus einer Halle, deren Deckengebälk auf einem von zwei
gezimmerten Pfosten und Kopfbändern getragenem Unterzug ruht. In der Halle
Rathaus