Full text: Kreis Büdingen ([C, 1])

   
  
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No. 401. 
No. 4 
RONNEBURG 
erscheinen 1328 und 1329 Johann von Rockenberg und sein Sohn Werner, sodann 
1346 Hartmud von Kronberg, zehn Jahre später Frank und Hartmud der Ältere 
von Kronberg, und im Besitz dieses Rittergeschlechtes scheint sie verblieben zu 
sein bis sie 1405 vom Mainzer Erzstift wieder eingelöst wurde. Dieses behielt die 
Ronneburg einige Zeit in unmittelbarem Besitz und verpfändete sie 1426 an Hanau. 
Dessen Pfandrechte wurden 1476 von Graf Ludwig II. von Ysenburg - Büdingen 
abgelöst, nachdem ihn sein Bruder, Erzbischof Diether von Mainz, u. a. mit dem 
Schloss Ronneburg und dessen Zubehör belehnt hatte. 
Von nun an blieb die Ronneburg im Besitz des Hauses Ysenburg. Seit dem 
2. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts hatte Graf Anton d. Ä. daselbst seinen Sitz. 
und die von ihm begründete Linie wurde die Ronneburger genannt. Nach ihrem 
Aussterben 1601 setzte sich Graf Wolfgang Ernst I. nach längeren Streitigkeiten 
mit den weiblichen Verwandten des verstorbenen Ronneburger Grafen Heinrich 
mit Gewalt in den Besitz des Schlosses. Bei der Teilung der beiden Hauptlinien 
von 1054 fiel die Ronneburg an die Linie Birstein. Von dieser kam sie durch 
Kauf 1698 an die Linie Büdingen und 1725 an die Linie Wächtersbach. Als Graf 
Wilhelm von Ysenbure-Wächtersbach, der die Ronneburg einige Jahre lang bewohnt 
hatte, nach Gelnhausen übersiedelte, liess er deren Räume anfangs an allerlei Leute, 
die hier eine Zufluchtsstätte suchten, hierauf an den Grafen von Zinzendorf vermieten. 
als dieser, aus Herrnhut vertrieben, 1736 in der Wetterau erschien (S. 207.2). Hier 
auf der Ronneburg nahm Zinzendorf mit seiner Familie und mehreren Brüdern und 
Schwestern seiner Pilger- und Hausgemeinde unter den vorher zugezogenen Bewohnern 
seinen Wohnsitz. Allein die nach seinem Abgang von hier unter den sogenannten 
Bekehrten entstandenen Unruhen veranlassten den Grafen Wächtersbach. der im 
Schloss verbliebenen Gräfin Zinzendorf den ferneren Aufenthalt daselbst zu untersagen. *) 
Darauf verliessen die Herrnhuter die Ronneburg. Doch bestand dort bis in dieses 
Jahrhundert eine Separatistengemeinde, deren meist wohlhabende Glieder den zum 
Schlosse gehörigen Hof im Pacht hatten und Wollweberei trieben. Erst 1540 
wanderten diese Leute meist aus. Von einigen daselbst zurüc kgebliebenen Armen 
und Siechen starb der letzte um 1885. Die Ronneburg steht seit 1816 unter der 
Oberhoheit Hessen-Darmstadt. 
Zur Ronneburg gelangt man auf dem am nordöstlichen Bergabhang herauf- 
führenden Burgweg (Fig. 138), welcher von dem in dieser Richtung vorgeschobenen 
Eckturm 20, sowie den anschliessenden Mauerzügen aus, bestrichen werden konnte 
und vom Plateau der Bergseite durch einen breiten Graben getrennt war. Von 
Westen und Norden aus war das Schloss vermöge seiner Höhenlage und Umgebung 
ziemlich sturmfrei; nach Osten, der Eingangseite gegenüber, sowie nach Süden liegen 
bewaldete Höhen, von denen aus der Angriff aufs Schloss leichter bewerkstelligt 
werden konnte. Ein Blick auf den umstehenden Lageplan zeigt, dass nach diesen 
Angriffsseiten zu die grosse Vorburg liest, welche ausser dem Rundturm 20 noch 
mit einem kleineren und grösseren Rundturm 24 und 28, sowie mit dem dazwischen 
n Bild der Ronnebure , vom Waldrand 
befindlichen Eckturm 27 versehen ist. E 
Arch. f. Hess. Gesch. IX, S. 39 fl 
  
  
     
   
  
       
    
   
    
    
   
        
      
     
  
   
   
   
    
    
  
   
   
       
      
   
    
     
   
   
    
   
      
     
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