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FRIEDBERG 87
Pfeiler. Diese Kapitäle, die also dem ganzen Pfeilerstamme angehören, sind
verhältnissmässig niedrig und dienen zur Aufnahme der Rippen; da wo diese
zwischen sich auf der Platte noch Raum lassen, wächst der Kern des Pfeilers
gleichsam durch das Kapitäl und verliert sich über diesem allmählich zwischen den
Rippen. Die Basen und Kapitäle der Bündeldienste vor den Seitenschiffmauern
sind ähnlich denen der Pfeiler gebildet.
Wenn schon die Sockel und
Basen der Pfeiler und ihrer Dienste
an die romanische Kunst erinnern,
so stehen wir mit den Basen der
Dienste in den Ecken des Quer-
hauses (Fig. 51) scheinbar noch
inmitten derselben: dieselben haben
nämlich noch die Eckblätter, die
wir als charakteristisch für jene mit
Recht anzusehen gewohnt sind.
Die Gewölberippen sind theils
gekehlt, theils in Birnstabform her-
gestellt.
Den Pfeilern im Innern ent-
sprechen die Strebepfeiler am Aeus-
sern. Ihr Stil charakterisirt sich
durch ihre Aufsätze, die Fialen,
welche in ihrer schlichten Gestalt
an die Frühzeit des gothischen Stils
erinnern, vorzugsweise am Chore,
Fig. 51. Friedberg.
wo sie noch gedrungener wie am Stadtkirche. Basıs eines Dienstes im Querhaus.
Langhause sind. Der Leib hat um-
rahmte vertiefte Flächen, die mit schlichtem Maasswerk verziert und mit vortretenden, mit
Krabben und einer Kreuzblume geschmückten Giebeln überdeckt sind. Zwischen diesen
Giebeln steigt vierseitig die Pyramide empor, deren Kanten gleichfalls durch schlichte
Krabben und deren Spitze durch eine Kreuzblume belebt ist. Unter dem vorderen
Giebel wurde das über das Pultdach des Pfeilers in einer Rinne herab und durch
eine Oeffnung der Fialen fliessende Wasser durch einen Wasserspeier von den Mauern
der Kirche weit abgeworfen. Jene Wasserspeier sind als phantastische Thiere ver-
schiedenartig geformt.
Die bloss profilirten Thurmöffnungen, zu denen wir auch die spitzbogigen
Oeffnungen der Thurmhallen rechnen können, dürfen wir hier übergehen, ebenso
die reicher verzierten des Innenbaues. Hingegen ist noch beachtenswerth das seit-
liche frühgothische Portal des Querhauses, dessen Thürfassung der Spätzeit gothischer
Kunst, dem 16. Jahrhundert, angehört. (Fig. 47.) Seine Oeffnung ist oben
mit einem Eselsrücken geschlossen, der an der vorderen Fläche profilirt ist, wobei
die Stäbe sich an der Spitze durchkreuzen. Das Giebelfeld ist mit einer Kreuzigungs-
gruppe verziert, die noch Farbenspuren zeigt. Beide Theile sind alsdann von