Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
  
  
  
Die Fenster 
  
88 KREIS FRIEDBERG 
einem reich profilirten Spitzbogen 
umrahmt, dessen innere Hohlkehle 
mit Blattwerk verziert ist. Ein 
mit einem Vier- und drei Drei- 
pässen gefüllter Giebel mit Krabben 
und Kreuzblume, der von Fialen 
begleitet ist, bildet die Bekrönung 
des reichen Werkes, dem die 
Laune des Künstlers am Fuss- 
punkte der Giebelschenkel noch 
zwei phantastische Thierfiguren 
hinzugefügt hat. Erwähnen wollen 
wir auch die drei phantastischen 
  
Figuren an dem Treppenthurm 
und der ÖOstmauer des südlichen 
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Querhauses. (Fig. 53.) 
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Die Fenster füllen im Chore 
die ganze Breite zwischen den 
Strebepfeilern aus, im Quer- und 
Langhaus den grössten Theil der- 
selben und sind sämmtlich mit 
  
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Maasswerk versehen. Die noch 
  
  
erhaltenen drei Chorfenster sind 
  
  
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TERRA Sehen dreitheilig; der mittlere Spitzbogen 
  
  
  
Fig. 52. Friedberg. Stadtkirche. Gallerie des Daches. a nl 
Kreis mit einem reichen Fünfpass 
das oberste Feld des Spitzbogens ausfüllt und über den seitlichen Theilen 
noch Raum für kleinere, je mit einem Dreipass gefüllte Kreise bleibt. Die auf- 
strebenden Hauptstäbe sind noch völlig nach frühgothischer Art gestaltet: sie sind 
innen und aussen als schlanke Rundpfeilerchen ausgebildet, mit eckigen Sockeln, 
Tellerbasen und Laubwerkkapitälchen ausgestattet, und auch die FHauptstege 
des übrigen Maasswerks haben die runde Stabform. Das Maasswerk der breiteren 
Ostfenster des Querhauses hat gleichfalls noch die runde Stabform und Basen und 
Kapitäle an den tragenden Stücken, jedoch sind hier mehrere Stäbe zu einem 
Bündel zusammengelegt. Der untere Theil der Fenster gliedert sich hier in drei 
Haupttheile, zwei seitliche zweitheilige und einen mittleren eintheiligen, der 
niedriger ist wie die beiden andern ; so konnte das Fenster im Bogenfelde mit einem 
einzigen Kreise, der einen Vierpass enthält, ausgefüllt werden. Die Nasen des Maass- 
werks sind hier wie am ganzen Baue spitz. Auch darin stimmen diese Fenster des Quer- 
hauses mit denen des Chores überein, dass die Wandungen gleichartig durch breite Hohl- 
kehlen und dünne Stäbe und einen breiten Birnstab profilirt sind. Die übrigen Fenster, 
die viertheiligen des Querhauses, wie die dreitheiligen des Langhauses und die niedrigeren 
des westlichsten Joches über und unter der Orgeltribüne, haben profilirte Wandungen 
und Stab- und Maasswerkformen der bereits entwickelten Gothik des 14. Jahrhunderts.
	        
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