St. Georgs-
brunnen
Gusseiserne
Brunnenplatten
EI2 KREIS FRIEDBERG
Ueber dem mittiern Wappen bildet eine Justitia in bewegter Stellung und mit ver-
bundenen Augen die Bekrönung. Auf einer Tafel unter dem Gesims befindet
sich die Inschrift: Discite Fustitiam moniti | et | non temnere divos. | Anno M.
D.CC.V. An der Südmauer dieses Hauses, die nach der Stadt zu liegt, befindet
sich eine Sandsteintafel mit profilirtem Sockel eingemauert, auf der zwei Löwen
das Löw’sche Wappen halten, über dem eine Krone angebracht ist. Auf einem
ovalen Schilde über dem Wappen heisst es in lateinischer Kursivschrift: Johann
de Löw zum | Burggraven erwaehlt D. ı7. Märtz| 17 06.
Von den alten Häusern der ehemaligen Burgmannen haben sich noch einige
erhalten. Sie bieten jedoch nichts Beachtenswerthes für uns und sind höchstens
ein Beleg für die geringen Ansprüche ihrer früheren Besitzer. Wir theilen von
ihnen nur die erhaltenen Wappen aus Sandstein mit. An dem von Schütz’schen
Hause finden sich das des Johann Brendel von Homburg und der Apollonia vom
Stein zu Nassau (Fig. 67).
Ueber der runden Thoreinfahrt des Löw’schen Hauses, das noch heute im Besitze
dieser Familie ist, befindet sich deren Wappen und ein zweites an der Brüstungs-
Nee
IRRE
ZAPIZZ
Fig. 67 u. 68. Friedberg. Wappen der alten Burghäuser.
mauer der nordwestlichen Bastei der Burg, die von dem 2. Stockwerk dieses
Hauses aus zugänglich ist. Der östlich von dem von Schütz’schen Hause gelegene
»lange Bau« hat über einer spitzbogigen Pforte mit Sandsteinfassung das Riede-
sel’sche Wappen und die Jahreszahl 1553 (Fig 68).
Der S7. Georgsbrunnen, der nördlich von der Burgkirche vor dem Schloss-
hofe steht, hat einen Wasserbehälter, dessen Sandsteinfassung in der Form vor-
und einspringender Kreissegmente gebildet ist; in seiner Mitte erhebt sich auf
vierseitigem Sockel mit Wappenschildern der hl. Georg mit dem Lindwurm; der letztere
ist in neuerer Zeit von dem Bildhauer Scholl in Darmstadt angefertigt. Die Um-
fassung des Behälters trägt auf einem Schilde eine nicht mehr ganz leserliche Inschrift
mit der Jahreszahl MDCCXXXVIIH, die Wappen der Burg und der damaligen Regi-
mentsburgmannen. Das Chronodistichon auf einem Sockelschilde des hl. Georg lautet:
obstIterat natVra DIV nVnC arte benIgna/ aflV It optatIs nobILIs hVMor agVIs.
Von einer ehemaligen zu einem andern Brunnen gehörigen gusseisernen Um-
fassung sind noch Platten mit dem Doppeladler und der Jahreszahl 1695 dem
Wachthause gegenüber an einem rechteckigen Behälter vorhanden.
SON DNS,
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zu