Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

GRIEDEL 129 
Tabernakel in der Mauer neben jenem ist mit spätgothischem geschweiftem Spitz- 
bogen überdeckt, neben dem das Kolnhausen’sche und Bellersheim’sche Wappen 
angebracht sind; die bekrönenden Zinnen haben das Eppenstein - Münzenberg- 
ische Wappen. 
Die äusseren Mauern des Baues 
zeigen noch das alte Sockelgesims. 
An der Südseite hat sich sogar noch 
ein rundbogiges romanisches Portal 
erhalten, dessen neue Thüre mit 
alten gothischen Beschlägen versehen 
ist. (Fig. 81.) An der Nordseite 
ist ein kleines rechtwinkliges Portai 
  
  
  
  
aus spätgothischer Zeit mit Konsolen 
  
  
in den Winkeln, dessen neue Thüre 
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gleichfalls noch Eisenbeschläge ähn- 
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lich den soeben erwähnten zeigt. 
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Die Konsolen sind mit Masken 
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verziert. 
  
  
  
Das Material des Thurmes und 1 
  
der Fundamente ist Sandstein und =- 
  
  
  
  
  
  
Basalt. Der Thurm hat in diesem 7 
Jahrhundert einen äusserst häss- —- 
  
  
  
  
  
lichen, mit Schiefer bekleideten fıg. 81. Griedel. Kirchenthür mit Beschlägen. 
Holzüberbau erhalten. 
Von den Grabsteinen, die als Fussbodenbelag der Kirche verwerthet sind, 
ist nur einer mit dem eingeritzten Kolnhausen’schen Wappen bemerkenswerth. 
Zwei Reste von Glasmalereien befinden sich in dem rechtwinkligen Fensterchen 
über dem nördlichen Portale. Sie tragen die Jahreszahl 1653. Das eine Stückchen 
zeigt zwischen den Figuren der Justitia und Prudentia einen Schild mit durch- 
stochenem Herzen, das andere den Traum Jacobs von der Himmelsleiter und auf 
einem Schilde die Hausmarke (?) Rn. Die erste Scheibe ist nach der beigefügten 
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Schrift von dem Schultheisen Andreas Bender und seiner Frau Susanna, geborenen 
Strassheimin, die andere, mit erläuternden Versen versehene, von dem Baumeister 
Conrad Dreutt von Griedel und seiner Frau Margaretha gestiftet worden. 
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Ein beschädigter spätgothischer Aelch aus vergoldetem Silber und von typischer Kelch 
Gestalt ist nicht mehr im Gebrauch. Auf dem Spruchbande des Fusses befindet 
sich in gothischen Minuskeln das Wort: ihefux. 
Es sind drei Glocken vorhanden. Die grösste hat die Aufschrift: Glocken 
Unter dem han Gott neiegneten Kegiment des hochgeborenen 
Grafen und Deren Deren Friedrich Wilhelm Grafen zu Solms 
Srannfes T.6.5.2.M.U.P.D. und Beaucourt Hat die Ge- 
meinde Griedel aus ihrem Bermögen diefe 3 Glocken berfertigen 
laffen im Fahre Chrifti Eintaufend fiebenhundert und dreißig. 
Gott fen allein Die Ehr den 18, Juli. 
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