Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
  
  
Abendmahls- 
gefässe 
Kreuzgang 
KREIS FRIEDBERG 
Die kleine Glocke dieses Thurmes trägt die Umschrift: anna » mi: m°-reer- 
rliti - gof3 - mich - meister - johan - a- rer - glarie - beni - cum - pare, Die Kreuzi- 
gung Christi und die Krönung Mariä sind in Relief dargestellt; auch ist ein Wappen- 
schild vorhanden. 
Der südliche Thurm hat gleichfalls 2 Glocken. Die grösste ist die älteste 
der Ilbenstädter Glocken; sie trägt in grossen frühgothischen Majuskeln die Worte: 
AVE+T@DARIA Tr Der Sage nach soll sie aus einer nahen Lehmgrube von 
Schweinen herausgewühlt sein. 
Die zweite Glocke dieses Thurmes trägt die Umschrift: /r» Gottes Namen 
floss ich Fohann Georg Bach in Windecken goss mich. An der Seite steht: 
Curis | Caspari Abbatis Ilbenstadiensis | Refusa | Adfusa novo aere grandıor 
| Zvasi | Sonoque fortior. 
Von den Abendmahlsgefässen haben wir 2 Kelche hier zu erwähnen. Der 
Ausserdem hat sie ein Wappenschild. 
eine, eine schlichte Arbeit aus vergoldetem Silber, 0,22 m hoch, hat einen aus 
dem Sechs-Pass entwickelten Fuss mit sechstheiligem Nodus und trägt auf jenem 
die Inschrift: Franciscus Emericus Lotharius Burgardus Adolphus L. B. von 
Carben | Anno 1722 den 15. November mit eingravirtem Wappen darüber. Der 
zweite, 0,24 m hoch, ist eine spätbarocke Augsburger Arbeit mit Spuren des Rococo, 
die Cuppa ist in eine Hülle eingesetzt; hochgetriebene Voluten, Blattwerk, Wein- 
trauben u. s. w. schmücken besonders reich die letztere. Auf dem Fusse ist eingravirt: 
Memento duorum Germanorum Fratrum Bernardi et Laurentij Lipp. 1740. 
i OÖ ; : FT s i 
Beschauzeichen: G' Meisterzeichen: E in ovalem bez. herzförmigem Schilde. 
An der Südseite der Kirche befand sich ehemals ein Kreuzgang, der nach 
der Uebertragung des Klosters auf das Haus Altleiningen-Westerburg abgebrochen 
worden ist. Spuren der Schildbogen und eine kleine viereckige Altarnische, in der 
Westmauer des südlichen Kreuzarmes, welche ein oblonges Kreuzgewölbe mit 
gekehlten Rippen und einem Schlusssteine überdeckt, zeugen noch von seinem ehemaligen 
Vorhandensein. Auch haben sich in jener Nische die Piscina und Spuren von 
Wandmalereien erhalten. Der Kreuzgang soll aus der Zeit der Ueberwölbung der Kirche 
und der Veränderung ihrer Westfront unter Rupert Dürnheimer gestammt haben. 
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DAS SCHLOSS UND DER NONNENHOF 
Von den noch vorhandenen Klostergebäuden, dem heutigen Schlosse, lehnt 
sich der eine Flügel mit der Schmalseite an die Südmauer der Kirche; die ehemalige 
Wohnung des Abtes stösst unter rechtem Winkel an dieses Gebäude. 
Beide sind von dem baulustigen Abte Andreas Brandt 1711 und 1716 erbaut 
worden. Zwei Barockportale mit Säulen, Gebälk, runden Giebelstücken und dem 
Wappen des Erbauers und die steinernen Fassungen der Fenster bilden den Haupt- 
schmuck der schlichten verputzten Fagaden; die unteren Fenster haben schmied- 
eiserne Körbe, die an dem einen Baue mit schönen Rosetten und Blattwerk 
verziert sind. Auch das Innere dieser Bauten ist einfach und würdig gehalten ; 
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
  
  
   
  
  
  
   
    
    
  
   
    
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
     
  
 
	        
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