MÜNZENBERG
erachtet.
Wir
fügen zur Verdeutlichung der Wehranlagen an dieser Stelle die Zeichnung des
unter Benutzung der natürlichen Bodenbeschaffenheit einen Wall angelegt.
Profils (in Fig. 104) bei. Diese Vorwerke sind spätere Erweiterungen der ursprüng-
lichen Burganlage, welche durch das Aufkommen der Feuerwaffen bedingt waren.
Die Burg oder das Schloss Münzenberg hatte somit nach allen Richtungen
unter sorgfältiger Ausnutzung der natürlichen Abdachungen des Basaltkegels schon
an und für sich äusserst starke Vertheidigungswerke. Diese fanden aber zugleich
noch einen Schutz in den Vertheidigungsanlagen der Stadt, welche sich an zwei
Stellen direkt an jene anschlossen und im Uebrigen diese mit umgaben. (Fig. ıır.)
Jene Anschlüsse fanden an der Nordwestecke des nördlichen Zwingers statt, wo
die Stadtmauer den Burgfelsen bis zu dem dicken Geschützthurm emporklimmt,
der wiederum einen Mauerarm nach den Ringmauern der Burg entsendet, und an
der Südwestecke des dritten, unteren südlichen Zwingers, wo dessen Westmauer
nebst ihrem Wehrgange sich bis zur Altstädter Pforte fortsetzt. Westlich von dem
zwischen diesen beiden Uebergängen von der einen Vertheidigungsanlage zur andern
gelegenen Theil der Burg ist in der Ebene ein grosser Grasgarten durch Mauern
eingefriedigt, in denen noch zwei Vertheidigungsthürme als Ruinen erhalten sind,
Er führt noch heute den
In der Nord-
in der Südmauer eine einfache Pforte mit Spitzbogen
einer an der Südwestecke und einer in der Westmauer.
Namen »die Hirschgärten« und diente ehemals als Schlossgarten.
mauer ist ein Thorbau,
angebracht.
Die der Burgbefestigung in ihren Wehranlagen sich anschliessende Stadt in
engerem Sinne ist nur von geringer Ausdehnung, da die Vorstädte von diesen
Südlich von der Burg liegt die bereits ge-
An
deren Südseite setzte die städtische Ringmaner sich ehemals nach Süden zu fort,
wandte sich ungefähr in der Mitte des jetzigen Solms-Laubacher Oekonomiehofes,
Wehranlagen ausgeschlossen blieben.
nannte mit der Burgbefestigung in Verbindung stehende »Altstädter Pforte.«
wahrscheinlich bogenförmig, nach Osten, wo sie noch heute mit einem rechten
Winkel nach innen einspringt, um sich in annähernd gerader Linie nach Nordosten
und alsdann in scharfem, nach aussen vortretendem Winkel nach Nordwesten zu
wenden. An diesen Winkeln ist sowohl die Umfassungsmauer als auch ein Stück
des Grabens vor dieser noch erhalten. Vor der in nordwestlicher Richtung zie-
henden Ostmauer ist der Graben gleichfalls noch erhalten, ebenso der Rest eines
Rundthurmes (9).
Bruchstücken noch vorhanden, wurde in ihrem Laufe durch die Obersteinwegspforte
Die etwas nach Süden ablenkende Nordmauer, nur in einzelnen
(8), die in diesem Jahrhundert abgerissen wurde, unterbrochen. An der Nordwestecke
ist noch ein in ruinenhaftem Zustande befindlicher Rundthurm (7) vorhanden, der
Diebesthurm, der zugleich als Gefängniss diente und zu diesem Zwecke ein über-
wölbtes Verliess hatte. Hier wendet die noch heute vorhandene Stadtmauer sich
in gerader Linie nach Süden bis zu der gleichfalls abgebrochenen Obereicherpforte (6),
neben der sie sich bald nach Südosten wendet, um schliesslich in der oben ange-
deuteten Weise mit dem vorgeschobenen westlichen Bollwerk in Verbindung zu treten.
Der engere Stadtbezirk war somit durch eine mit Thürmen versehene Mauer und
Hier hat man vor der äusseren Zwingermauer noch einen Graben und Graben und Wall
Die städtischen
Wehranlagen