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MÜNZENBERG 187
vorhanden sind, der westliche niedrigere anscheinend mit Lukarnen. Die Ringmauer
des Burghofes ist unversehrt; unter ihr zieht die Zwingermauer hin, westlich bis
zu dem vorgeschobenen Vertheidigungsthurm, östlich bis zu dem in dem untern
dritten Zwinger befindlichen Thurm. Die Befestigung der Hirschgärten ist gleich-
| falls unversehrt, jedoch mit mehr Thürmen bewehrt, als heutzutage noch vorhanden Ih |
| sind. Das »Altstädter Thor« mit seinen beiden Öbergeschossen und seinem hohen
| Walmdach schliesst sich, wie geschildert, der von der Burg herabziehenden Wehr-
mauer an. Neben dem Hirschgarten ist die Untereicher Pforte zu erkennen, welche
in die Eicher Vorstadt führte, östlich von ihr die höher erbaute Öbereicher Pforte
Fig. 113. Ansicht nach Merian.') I u Ik
innerhalb der Stadtmauer; von ihr aus zieht die Stadtmauer einerseits nach dem
vorgeschobenen Bollwerk der Burg, andererseits, hier mit zwei Thürmen bewehrt, nach 1
der Obersteinwegspforte, die sich gleichfalls mit zwei Stockwerken über der Thor- |
öffnung erhebt. Der Stadttheil hinter der Altstädter Pforte, wo heute bloss der 18
Laubacher Hof und der Rest des ehemaligen Hattsteiner Hofes mit einem neuern
Anbau sich erheben, scheint damals dichter mit Häusern bestanden gewesen zu sein;
es befinden sich solche sogar vor jener Pforte. Hier ist auch noch deutlich zu er-
kennen, dass die Stadtmauer, wie oben angenommen wurde, sich östlich von jener
noch weiter erstreckte. Der Merian’schen Zeichnung liegt also, wie aus dem Ver- |
gleich mit dem heutigen Zustande der Reste jener Wehranlagen zu schliessen ist, |
eine ziemlich genaue örtliche Aufnahme zu Grunde. |
Haben die geschilderten Wehranlagen des Mittelalters und der angehenden ee |
Neuzeit neben dem technischen auch ein kriegswissenschaftliches Interesse von hoher bauten des Burg-
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Bedeutung, so wird dasselbe doch noch übertroffen durch den gewaltigen Reiz, en 8
ı) Merian hat diese Ansicht entlehnt aus »W. Scheffer von Dilich, Hessische Chronika. 1605.« S. 66.