Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
   
    
   
   
    
   
     
   
   
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
gene 
  
  
Romanische 
Bruchstücke 
198 KREIS FRIEDBERG 
zu gelegene Nordmauer grösstentheils nur bis zum ehemaligen Fussboden des 
zweiten Geschosses; von der östlichen Zwischenmauer steht auch nur noch ein 
Bruchstück; die westliche Mauer ist fast ganz verschwunden. In das Erdgeschoss 
führt vom Hofe aus eine Thüröffnung, von deren Gewände nur noch der westliche 
Anfang erhalten ist. Die Höhen der Geschosse, die aus dem Auflager der Decken- 
balken in den Mauern zu erkennen sind, entsprechen denen des anstossenden Palasbaues. 
Im zweiten Stockwerk ist in der Südmauer der Südwestecke das schon erwähnte 
rundbogige Pförtchen mit Kämpferprofilen aus Schräge und Abakus angebracht, 
welches auf den äusseren Wehrgang führt. Ein rechteckiger Einbau in der Süd- 
westecke, dessen Mauern fast bis zur Mannshöhe noch erhalten sind, lässt uns über 
seine ehemalige Bestimmung in Zweifel. 
   
              
    
a 
ah 
— a 
  
    
  
Fig. 126. Münzenberg. Gesumsstück. 
Das dritte Stockwerk hat in der Südmauer zwei doppelbogige Rundbogen- 
fenster mit Zwergsäulchen. Von letzteren hat das des östlichen Fensters eine attische 
Basis, einen runden verjüngten Schaft und ein Kapitäl mit Akanthusblättern, das 
des westlichen gleichfalls eine attische Basis, aber einen Schaft, der wie aus vier 
runden Säulchen zusammengesetzt erscheint, und ein Würfelkapitäl mit Kämpferaufsatz. 
An Stelle des letztern ist bei dem östlichen Fenster eine Hohlkehle an den Sturz 
gemeisselt, der für beide Fensterbögen aus einem Steine besteht. 
Obgleich die Burg Münzenberg lange Zeit als Steinbruch gedient hat, sind 
von den zerstörten Bautheilen doch manche schöne ornamentirte Stücke romanischen 
Stils erhalten geblieben, welche bei und nach der letzten Restauration durch Auf- 
räumung des Schuttes wieder an’s Tageslicht gefördert wurden. Sie sind grössten- 
theils sehr gut erhalten und bilden eine willkommene Ergänzung zu jenen Orna- 
menten, welche die Ruinen noch heute zieren. Sämmtliche Stücke zeigen dieselbe 
flache Bearbeitung, wie wir sie in den Ornamenten des Palas kennen lernten und 
wie sie durch den hier meistens angewendeten kräftigen Kerbschnitt entsteht. Unter 
    
      
  
  
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.