Full text: Kreis Friedberg ([C, 2])

  
  
OBER -MÖRLEN 235 
einem quadratischen Thurm an der Westseite; der .verhältnissmässig tiefe runde 
Chorbau wird durch übereck gestellte Mauern in das Langhaus übergeführt. Der 
mit Schiefer bekleidete Thurmhelm ist achteckig und dreistöckig; er stammt aus 
dem Jahre 1723. Das Innere der Kirche bietet Bemerkenswerthes nicht; ein 
Seitenaltar mit Figuren ist eine handwerkliche Rococoarbeit. An der \WVestseite der 
Kirche ist ein Stein: mit der Jahreszahl 1607 eingemauert, der noch von einem 
ältern Baue herrühren muss. 
Von den 4 Glocken stammen 2 aus der Zeit vor 1800. 
Die grösste Glocke hat einen untern Durchmesser von 1,06m, eine Höhe 
von 0,85 m. Die Aufschrift lautet: 
PRINCEPS ELECTOR ERAT REVERENDISSIMUS ET EMINEN- 
TISSIMUS.D.D.LOTHARIUS. FRANCISCUS SEDIS MOGUNTINAE 
ARCHIEPISCOPUS.S.R.]J. PER GERMANIAM ARCHI | CANCEL- 
LARIUS AC EPISCOPUS BAMBERG. &C SUPREMUS SATRAPA SAXO- 
REGIENSIS PERILLUSTRIS DA D,LOTRHE CAROL. L. B.DE BEITEN- 
DORFF.D.IN FALCKENSTEIN CON |CILLARIUSINTIMUS ET AULAE 
MARSCHALLUS CELLARIUS.D. DE LOTH.INGRAL. VOGT. (Hand) 
MOGUNTIAE PRO HONORE CHRISTI FUNDEBAR IN IGNI A GE- 
ORGIO CHRISTOPHORO ROTH. 
Unter dem Relief der Dreieinigkeit 
In. HONOREM . SACRO . SANCTAE.. ATOVE. In. DIVIsae.. TrInITtarls. 
BAPTIZATA . 
Auf der andern Seite unter einem Relief der Kreuzigung mit Maria und 
Johannes: 
POST INCENDIUM. OBERMOERLENSE DIE >27. JULII 1716. 
Die zweitgrösste Glocke ist 0,93 m breit und 0,75 m hoch. 
Die Schrift ist folgende: 
(Hand) PAROCHUS HUJUS LOCI ERAT RDUS D IONNES OCHS 
TEUTONICI ORDINIS PRAESPITER | NACH GOTTES MUTTER MARIA 
BIN ICH GENENET DEREN  GROSEN 'VORBITT DIE GEWIETER 
TRENET DAS ICH IHR LOB|UND EHR KLING OHN VERDROSSEN 
DRUM HAT GEORG CHRISTOPH ROTH IN MAEINTZ MICH GE- 
GOSEN. 1718. 
Am Bauche der Glocke ein Relief, Christus am Kreuz und 2 weibliche 
Figuren, darunter: 
27: JULI 
OBERMORLEN In CINERES NON REPARANDOS In FOELIX AsgllIr. 
Auf der andern Seite der Glocke befindet sich gleichfalls ein Relief, Maria 
als Himmelskönigin auf der Mondsichel mit dem Christuskinde; darunter steht: 
E VOTO PERENNI SANCTAE MARIAE VIrgInls HONoRI PlAE DICATA 
Von den beiden schlichten Abendmahlskelchen aus vergoldetem und getrie- 
benem Silber stammt der eine, ein Geschenk des Herman von und zu Cronberg 
und dessen Gemahlin und mit drei Wappen verziert, aus dem Jahre 1626, der 
zweite trägt die Inschrift: »7776. Post ıncendium. Obermörlense. 27. Fuly.« 
  
  
  
  
  
 
	        
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