Flo 242 KREIS FRIEDBERG
h zuzuweisen ist. Bemerkenswerth, wenn auch weniger schön ausgeführt, ist noch
ein zweites seidenes Messgewand, dessen Gewebe mit Weinlaub, Blumen und
Il Früchten in Stickarbeit verziert ist.
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ni Il Grabmäler Unter den Grabmälern der Kirche heben wir eine aus Bronze gegossene Tafel
Ih hl (Fig. 152) hervor, die uns in der in erhabenen Buchstaben hergestellten und von
| ii) i Rollwerk umrahmten Legende berichtet, dass sie dem im 55. Jahre 15067 verstor-
|| benen Herrn Gottfried zu Franckenstein errichtet wurde. Ueber der Legende
| sehen wir in der Umrahmung von Wolken, über welchen der hl. Geist als Taube
schwebt, die Krönung Mariae in Relief dargestellt, unter den Wolken den Ritter
mit zwei Frauen in anbetender Stellung; hinter ihnen ist die Landschaft mit einer
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Fig. 153. Ockstadt. Grablegung Christi in der Hollarer Kapelle.
4 Burg angedeutet. Pilaster begränzen seitlich diesen Theil der Tafel, an dessen
4 Ecken sich Wappen befinden. Das Figürliche dieses Werkes aus Bronzeguss
ist recht gut behandelt; die Wolken, welche ihm den Charakter des Barocken auf-
drücken, treten auf dem Originale selbst weniger hervor als in der Abbildung.
Die Hollerkapelle In der Gemarkung Ockstadt, nordwestlich vom Orte, liegt, von Linden um-
kränzt, die » Zollerkapelle,« welche auf der Stelle der Kirche des untergegangenen
Ortes Hollar im Jahre 1722 wieder erbaut worden ist. Es ist ein kleiner schlichter,
rechteckiger Bau, an dessen Ostmauer eine Madonna mit dem Kinde aus Stein,
eine Arbeit aus der Spätbarockzeit, steht. Ueber der Kapelle war, wie erzählt wird,
eine kleine Zelle für einen Einsiedler, von der die Reste eines Kamins herrühren
sollen. Eine grosse Holzschnitzerei, die Grablegung Christi darstellend, deren
9 Figuren in zwei Drittheilen der Lebensgrösse hergestellt sind, ist ein Werk aus