ni
ze
is vonll
Ih j Kill
Ansicht des
Schlosses
262 KREIS FRIEDBERG
Befestigung des Kirchhofes, Graben und Mauer, sollen noch bis in die vierziger
Jahre vorhanden gewesen, aber bei Herrichtung des Kirchhofes zu gärtnerischen
Anlagen verschwunden sein.)
Unter den Abendmahlsgefässen ist zunächst ein kleiner, nur 0,11 m hoher
Kelch hervorzuheben, eine getriebene Arbeit aus vergoldetem Silber; der runde
Fuss ist mit Buckeln verziert, ebenso der Nodus. Die Cuppa hat in senkrechter
Richtung 6 segmentförmige Ausbauchungen und ist unter dem Rande mit Voluten
und Palmetten in Ciselirarbeit geschmückt. Das Beschauzeichen ist das
Nürnberger, das Meisterzeichen eine Marke nach Art eines Steinmetzzeichens: 1,
Das niedliche Werk gehört wohl noch dem 16. Jahrhundert an.
Fig. 164. Södel. Ansicht des Schlosses.
Eine Taufschüssel aus Kupfer hat einen Durchmesser von 0,45m. Auf der
innern Fläche sind in bekannter Weise Adam und Eva in getriebenem Relief dar-
gestellt. Diese Darstellung ist von 2 Kreisen mit Schriftzeichen umgeben, von
denen die des innern gothischen Minuskeln, die des äussern gothischen Majuskeln
noch ähnlich sehen. Erstere sind nicht zu lesen; letztere lassen die sich wieder-
holenden Buchstaben und Worte erkennen, die wir in ähnlicher Weise auf der
Taufschüssel zu Fauerbach vor der Höhe lesen konnten: HA IB ZEI®. GELVER-+
ED. BARS. AHLEZ etc. In die Kehle zwischen den innern Flächen und dem
Rande sind schräg liegende Buckel getrieben und der Rand hat einen eingetrie-
benen Spitzbogenfries.
Das dem Fürsten zu Solms-Lich gehörige sog. Schloss (Fig. 164) ist ein
dreistöckiger, langgestreckter, rechteckiger Bau, der zu Familienwohnungen einge-
richtet ist und sich jetzt mit wenig angenehmem Aeussern darbietet. Das oberste
ı) Vgl. Dieffenbach im Archiv, Bd. V. xııı. S. 139.